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Pro und Contra: Gehören Dirndl und Lederhose zum Volksfest?

Landkreis Augsburg

Pro und Contra: Gehören Dirndl und Lederhose zum Volksfest?

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    Kaum einer geht mehr ohne Tracht ins Bierzelt, wie hier beim Volksfest in Neusäß zu war. Muss das sein?
    Kaum einer geht mehr ohne Tracht ins Bierzelt, wie hier beim Volksfest in Neusäß zu war. Muss das sein? Foto: Marcus Merk (Symbolbild)

    Trachten werden immer beliebter. Wurden sie früher kaum auf der Wiesn getragen, leuchten sie inzwischen bei jedem Volksfest auf. Auch in Neusäß, Königsbrunn oder Thierhaupten. Trachten sind Trend. Muss das sein?

    Contra: Viel Geld - wofür?

    Im Unterschied zu Trachten- oder Musikvereinen, deren Kleidung auf ihre Herkunft, auf eine bestimmte Region, eben auf die Heimat verweist, zeigen Dirndl und Lederhosen vor allem, wie viel man bereit war, dafür aufzugeben. Vom Secondhand-Kleidchen bis zur maßgeschneiderten Hirschledernen ist alles dabei. Das kann man unterstützen, muss man aber nicht. Im Alltag nützen Schürze, Bluse, Rock gar nichts. Sie taugen vielleicht mal für eine Hochzeit, ansonsten aber nur für das nächste Volksfest. Da wiederum ist der Gruppenzwang groß: Auf dem Biertisch zu „Wackelkontakt“ tanzen, traut sich bald nur noch, wer eine schicke Tracht trägt. Wer sich das Geld dafür gespart hat, für den ist mindestens eine Maß mehr drin.

    Pro: Die Tracht ist mehr als ein Kostüm zum Feiern

    Lederhose oder Dirndl sind nichts für jeden Anlass. Getragen wird die Tracht inzwischen immer dann, wenn es etwas zu feiern gibt. Dabei ist sie viel mehr als ein Kostüm für das Volksfest. Die Tracht steht nicht nur für Tradition, sie steht für Zugehörigkeit - zu einer bestimmten Region, einer Kultur oder manchmal auch einfach nur zur guten Stimmung im Bierzelt. Tracht verbindet. Wer gemeinsam mit hunderten anderen ausgelassen im Bierzelt feiert, wird das schnell feststellen. Und wer meint, Tracht sei überteuert: Eine gute Lederhose hält ein Leben lang, ein Dirndl lässt sich neu kombinieren, aufpeppen und vererben. Albern wird es allerdings, wenn eine teure Tracht zum Statussymbol stilisiert werden soll. Denn gemeinsam feiern lässt sich in der Second-Hand-Lederhose oder im Vintage-Dirndl genauso gut wie in der teuren Hirschledernen.

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    1 Kommentar
    Helmut Hellebrand

    Das Tragen von "Tracht" auf Volksfesten trägt mittlerweile gruppenzwangähnliche Züge. Warum das zur Uniform geworden ist, entzieht sich meinem Verständnis. Ähnlich geht es mir mit der (Un-)-Sitte, beim ersten Ton der Musik auf die Bänke zu klettern. Stimmung? Eher nicht, wer kommt so schnell in Stimmung...?

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