
Ein Wettkampf – zwei Rekorde

Luisa Tremel vom TSV Gersthofen landet bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften auf Platz fünf. Für andere lief es nicht wie erwartet
In Ulm unterstrich Luisa Tremel erneut ihre Fähigkeiten im Mehrkampf. Mit 5328 Punkten landete die Leichtathletin des TSV Gersthofen bei den Deutschen Meisterschaften in der Klasse weibliche Jugend U18 im Siebenkampf auf dem fünften Platz. Dabei gelang der Gymnasiastin, die in wenigen Tagen 17 wird, ein ungewöhnliches Doppel.
Mit 3333 Punkten am ersten Tag, bestehend aus 100 m Hürden, Hochsprung, Kugel (3 Kilogramm) und 100 m, stellte sie ebenso einen bayerischen Rekord auf wie im gesamten Siebenkampf. Am Sonntag standen Weitsprung, Speerwurf (500 Gramm) und 800 m auf dem Programm. Nicht weniger als 47 Mädchen sorgten in dieser Klasse für ein riesiges Teilnehmerfeld, 41 kamen in die Wertung.
Die meisten Zähler (903) sammelte Luisa Tremel gleich zum Auftakt, als sie den Hürdensprint in 14,54 Sekunden beendete, die schnellste Zeit in diesem Jahr. Im Hochsprung standen für sie 1,72 m zu Buche, an 1,75 m scheiterte sie knapp. 13,55 m mit der Kugel stellten eine neue Bestmarke dar und nach dem 100-m-Lauf in 12,90 Sekunden stand die Gersthoferin auf dem dritten Platz.
Der Sonntag begann mit 5,33 m im Weitsprung, sechs Zentimeter unter ihrem Rekord. 37,90 m mit dem Speer stellten ein unbefriedigendes Ergebnis dar. Am Ende gab’s über 800 m in 2:28,12 Minuten noch eine Bestzeit, die mit dem Vorrücken vom sechsten auf den fünften Platz belohnt wurde.
Nicht alle nahmen alle Hürden
Nicht wie erwartet lief es bei Emily Schuster von der SpVgg Auerbach/Streitheim. „In den nächsten acht Wochen kann ich keine Laufbahn mehr sehen“, war die erste Reaktion einer enttäuschten Athletin nach dem abschließenden 800 Meterlauf. Mit 2:30,50 Min. hatte sie soeben die zehntbeste Zeit der insgesamt 24 Teilnehmerinnen in U20 gelaufen und trotzdem war sie mit den zwei Tagen in Ulm ganz und gar nicht zufrieden. Nach hervorragenden Leistungen zum Anfang der Saison und auch beim Qualifikationswettkampf zu diesen deutschen Siebenkampfmeisterschaften sowie den bayerischen Meisterschaften, konnte sie mit Recht von einer Medaille träumen. Doch es kam ganz anders.
Zuerst eine starke Erkältung und zwei Tage vor den Titelkämpfen ein Magen- und Darmgrippe – der Traum war ausgeträumt. Zwar kämpfte sie an beiden Wettkampftagen tapfer, eine Spitzenplatzierung rückte aber in weite Ferne. So lag sie nach dem Zwischenergebnis des ersten Tages nur auf dem 20 Rang Vor allem beim Hochsprung und mit der Kugel fehlten ihr wichtige Zentimeter. Da Schuster erfahrungsgemäß einen stärkeren zweiten Tag hat, verbesserte sie sich immerhin noch auf den 14. Rang mit 4.580 Punkten, das waren rund zehn Prozent weniger als bei ihr in Normalform.
Traurig verfolgte Schusters Vereinskameradin Angela Stockert das Geschehen im Donaustadion von der Tribüne aus. Stockert, die im vergangenen Jahr mit 5150 Punkten die Qualifikation zu den Deutschen gewann, sich danach verletzte und seitdem nur sporadisch Einzelwettkämpfe absolvierte, musste mitansehen wie der Titel heuer mit 5046 Punkten wegging. Das tat richtig weh, auch wenn sie seit wenigen Wochen wieder schmerzfrei ist. „Nächstes Jahr greifen wir wieder an“, waren sich Schuster und Stockert einig auch wenn jetzt für beide Trainingspause angesagt ist.
Für Trainer Lothar Schmitt ist jetzt ebenfalls trainingsfrei, doch die Planungen für die neue Saison werden ihn trotzdem in Anspruch nehmen. Angela Stockert studiert und wohnt in Kürze in München und die bayerische Meisterin über 400 m Sophia Müller studiert in Hof. Für Müller sucht er einen Verein bei dem sie mittrainieren kann und zum Training von Stockert wird er mehrmals in der Woche gemeinsam mit Emily Schuster nach München fahren. Außerdem muss auch das BLV-Stützpunkttraining in Horgau geplant werden. (jeb/koh)
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