Fussball: Nervös wie noch nie im Leben

VonOliver Reiser

Fußball-Nachlese Nach eineinhalbjähriger Sperre wegen Manipulationsverdachts im bundesdeutschen Wettskandal bestreitet Cosmin Uilacan erstmals wieder ein Punktspiel

Landkreis Augsburg „Ich war noch nie in meinem Leben so nervös.“ Dabei hat Cosmin Uilacan jede Menge Spiele als Profi bestritten. Zwei Jahre hat er beim FC St. Pauli, zwei Jahre beim Bonner SC und zwei Jahre beim SC Verl gespielt, zuvor beim TSV Schwaben Augsburg und beim TSV Aindling, danach beim BC Aichach. Doch dieses Spiel der Kreisliga Augsburg im Trikot seines Heimatvereins TSV Usterbach beim VfL Kaufering war etwas ganz besonderes. Zum ersten Mal seit eineinhalb Jahren durfte er wieder dem runden Leder hinterherjagen.

Seit dem September 2011 war Cosmin Uilacan vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) gesperrt. Er soll als Kicker des SC Verl in den bundesweiten Wettskandal verwickelt gewesen sein, stand neben zwei Ex-Mitspielern unter Verdacht, an zwei Verabredungen zu Manipulationen von Spielen seines damaligen Vereins gegen Borussia Mönchengladbach II (4:3) und den 1. FC Köln II (0:1) beteiligt gewesen zu sein. Es lagen allerdings keine Anhaltspunkte dafür vor, dass von dem gebürtigen Rumänen tatsächliche Spielmanipulationshandlungen vorgenommen wurden. „Ich habe davon gewusst“, sagt Uilacan, „und hätte das anzeigen müssen. Dass ich das nicht gemacht habe, war mein großer Fehler.“ Doch petzen ist nicht jedermanns Sache. „In der damaligen Situation bin ich gar nicht auf die Idee gekommen“, räumt der mittlerweile 32-Jährige ein, falsche Entscheidungen getroffen zu haben: „Heute würde ich vieles anders machen. Auf meiner Weste hat diese Geschichte keinen guten Fleck hinterlassen.“

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