Was für ein Paukenschlag war das im Sommer vergangenen Jahres, als der TSV Gersthofen mit Michael Panknin einen der renommiertesten und begehrtesten Spielertrainer der Region verpflichten konnte. Nun kommt der nächste Paukenschlag: Nach nur einer Saison werden sich am Ende der Runde die Wege wieder trennen. „Wir brauchen einen neuen Trainer“, bestätigte Goran Boric, der Sportliche Leiter der Schwarz-Gelben, der Panknin aufgrund guter Beziehungen und an den Lech lotsen konnte, gegenüber unserer Redaktion. Die Entscheidung sei beim obligatorischen Gespräch mit der Abteilungsleitung über die weitere Ausrichtung im beiderseitigen Einvernehmen gefällt worden.

Es liegt eindeutig nicht am Tabellenplatz
„Es liegt eindeutig nicht am Tabellenplatz“, sagt Goran Boric. Derzeit steht der TSV Gersthofen trotz dreier Unentschieden in Folge noch immer auf Rang zwei, der zur Teilnahme an der Aufstieg-Relegation berechtigt. Auch im menschlichen Bereich habe es keine Schwierigkeiten gegeben. Boric: „Michael Panknin ist ein super Fachmann, ein Vollprofi. Da ist alles picco-bello“, sagt Boric über den 35-Jährigen, der aus Altenmünster stammt. Mit dem VfB Eichstätt hat er in der Regionalliga gespielt, für den FC Affing und den FC Ehekirchen war er in der Landesliga am Ball. Warum dann die Trennung? „Es waren einige kleine Dinge, die nicht gepasst haben. Wir hätten ein paar Sachen anders gemacht“, will sich Boric nicht allzu viel entlocken lassen. „Es war ein offenes Gespräch. Wir sind im Bezug auf die kommende Saison und die Kaderplanung einfach nicht zusammengekommen. Es gibt aber kein böses Blut.“
Auch Michael Panknin will über die Hintergründe nicht viel sagen. „Die Abteilungsleitung und ich hatten in einigen Punkten unterschiedliche Auffassungen“, findet er es schade, dass die Zusammenarbeit nach einem Jahr schon wieder ein Ende findet. „Sportlich läuft es ja gut. Ich hätte gerne weiter gemacht. Aber ich habe meine Vorstellungen und die haben ihre. Das Vertrauen hat gefehlt.“ Erst im Sommer war der Lehrer, der in Treuchtlingen unterrichtet und dort auch wohnt, nach Gersthofen gekommen. Er hatte dort Thomas Holzapfel abgelöst, der in der Winterpause 2023/24 übernommen hatte. Zuvor war das damalige Trainerduo Andres Jenik/Sebastian Hoffmann zurückgetreten, nachdem sich die Abteilungsleitung ohne ihr Wissen von einigen Spielern getrennt hatte.
Mannschaft ist aus allen Wolken gefallen
Auch die Mannschaft sei aus allen Wolken gefallen, als sie von der Entscheidung erfuhr. „Sie steht hinter mir“, sagt Michael Panknin, der mit seiner ruhigen und besonnenen Art bei den Spielen gut ankommt. Er hofft, dass die Spannung nicht raus ist und man die Saison zu einem guten Ende bringen kann. Gerne würde sich der kickende Coach, der gegen Ecknach von der Seitenlinie aus agierte, um den jungen Spielern eine Chance zu geben, mit dem Aufstieg aus Gersthofen verabschieden. Für die neue Saison sucht man nun einen Trainer. „Er soll das, was der Verein sich wünscht, umsetzen“, so Goran Boric. Und das wäre: „Mit vielen jungen Spielern mittelfristig aufsteigen.“

Wie Fabian Bühler seinen 30. Saisontreffer feiert
Ob dann Fabian Bühler noch dabei ist? Der 21-jährige Stürmer, der bereits beim FC Augsburg II im Probetraining war, erzielte beim 3:3 gegen den VfL Ecknach bereits seinen 30. Saisontreffer, den er mit einem Purzelbaum feierte. Am Ende dürfte er sich wieder einmal geärgert haben, denn nach dieser von ihm herausgeschossenen 3:1-Führung musste sich der TSV Gersthofen zum dritten Mal in Folge mit einem Unentschieden begnügen. „Wir bringen uns immer wieder selbst in Gefahr und bereiten uns Probleme, wenn der Großteil der Arbeit eigentlich schon gemacht ist“, blickt Boric zurück.
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