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Ligenreform: Was sich für Reserveteams im Landkreis ändern könnte

Fußball

Werden die Fußball-Ligen neu eingeteilt?

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    Der Ball soll bei den Zweitvertretungen im Fußballkreis Donau weiter rollen, die Frage ist nur, in welchen Ligen.
    Der Ball soll bei den Zweitvertretungen im Fußballkreis Donau weiter rollen, die Frage ist nur, in welchen Ligen. Foto: Marcus Merk

    Blickt Jürgen Friedrich, Spielleiter des Fußballkreises Donau, in die nahe und mittlere Zukunft, dann wird es dem 66-Jährigen in Sachen Amateurfußball ein wenig mulmig: Angesichts der Tatsache, dass es im Fußball-Kreis Donau derzeit wenige A- und B-Juniorenmannschaften gibt und diese in der Mehrzahl auch noch als Spielgemeinschaften unterwegs seien, würden die Auswirkungen auf den Spielbetrieb bei den Senioren sehr bald spürbar werden. Weitere Spielgemeinschaften im Herrenbereich oder gar der Rückzug einzelner Vereine aus der Punktrunde sind dann nicht ausgeschlossen. Um solche Szenarien zu vermeiden, denkt der oberste Boss im Kreis Donau mit seinen Spielleiterkollegen über eine mögliche Ligenreform nach. Die würde im Fußballkreis Donau die Kreisliga und alle Spielklassen darunter betreffen. Bei einer Online-Tagung am 26. Februar soll mit den Vereinen diskutiert werden. Einen Fragebogen, wie ein möglicher Spielbetrieb in Zukunft aussehen könnte, haben die Klubs erhalten.

    Ins Visier geraten bei einer möglichen Reform vor allem die zweiten Mannschaften der Vereine, sprich die Reserveteams. Möglicherweise treten diese bald wieder in eigenen Ligen an. Aus dem Landkreis Augsburg wären die Zweitvertretungen des SC Altenmünster, des SV Ehingen-Ortlfingen und der SSV Neumünster-Unterschöneberg betroffen, wobei der SC Altenmünster mit der B-Klasse West II bereits in einer Liga antritt, die ausschließlich aus Reservemannschaften besteht. Der SV Ehingen/Ortlfingen II spielt in der B-Klasse Nord, in der elf von 14 Teams Zweitvertretungen sind. In der B-Klasse West 4, wo der SSV Neumünster/Unterschöneberg II spielt, sind es zehn von 13 Mannschaften.

    Unterschiedliche Meinungen über die Einbindung von Reserveteams

    Im Gespräch ist auch die Möglichkeit, wieder Doppelspieltage einzuführen, bei denen die Zweitvertretungen die gleichen Gegner haben, wie die ersten Mannschaften. Sebastian Heindl vom SV Ehingen-Ortlfingen begrüßt die Idee. „Das wäre mir am liebsten, das ist logistisch und für alle innerhalb eines Vereins am einfachsten“, sagt der Abteilungsleiter. Er ergänzt, dass es auch weniger Aufwand wäre, weil man nur zwei Kabinen brauche. „Die Vorspiele zur ersten Mannschaft sind auch für alle Zuschauer interessanter, wenn die Vereine antreten, die später mit den Erstvertretungen gegeneinander spielen. Als Verein nimmt man mehr Geld ein, wenn alles zusammenhängt, weil es die Leute eher interessiert.“ Das unter einen Hut zu bekommen, sagt er, sei für den BFV jedoch eine schwierige Aufgabe.

    Dass es immer weniger Reserveteams gibt, findet er alarmierend, weil diese auch für die ersten Mannschaften wichtig seien: „Für eine gute erste Mannschaft braucht man eine sehr gute zweite Mannschaft, man braucht zwanzig Leute im Training für Konkurrenzkampf.“ Jeder brauche einen Wettbewerb und wolle zeigen, was er kann, sagt Heindl.

    Den Rückgang der Zweitvertretungen beobachtet auch Stefan Neubauer. Er ist Abteilungsleiter beim SSV Neumünster/Unterschöneberg, trainiert die zweite Mannschaft und sagt: „Es gibt immer weniger Mannschaften und immer mehr Spielgemeinschaften.“ Der Idee einer reinen Reserveliga der ersten Mannschaften kann er, anders als Sebastian Heindl vom SV Ehingen-Ortlfingen, nichts abgewinnen: „Dort hätten wir nur noch alle zwei Wochen ein Spiel, weil viele Teams keine zweiten Mannschaften haben.“ Er sagt, das würde sich für zweite Mannschaften bei zehn Spielen im Jahr nicht mehr lohnen. Das aktuelle System findet er gut: „Es ist ein kleiner Anreiz, wenn man die Möglichkeit hat aufzusteigen und nicht außer Konkurrenz spielt.“ Das habe seine Mannschaft in der Vorsaison gespürt, als sie lange um den Aufstieg mitspielte und schließlich Tabellenfünfter wurde. Reformbedarf sieht er nicht: „Die B-Klassen sind gut gefüllt, sodass man jedes Jahr spielen kann.“

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