Das Wetter durchwachsen, die Stimmung gut: Das Stadtfest in Stadtbergen hat wieder mehr als 30.000 Besucher angelockt. Am Sonntagmittag haben die Organisatoren eine erste Bilanz gezogen: Ein friedliches Fest, das eine Überraschung bereithielt. Manche Standbetreiber waren einfach nicht darauf vorbereitet.

So strömten am Samstag etwa 2500 Festbesucher mehr auf das Gelände als 2024. Für Organisator Christoph Schmid ist das freilich eine gute Nachricht. Nur sei manch ein Standbetreiber nicht auf so viel Kundschaft vorbereitet gewesen, sodass vereinzelt die Vorräte ausgingen, wie er berichtet. Vegetarisches und Veganes waren gefragt. Als am Samstagabend in kurzer Zeit Gewitterwolken aufzogen, mussten Zelte und Aufbauten zügig gesichert, und die Bühnenshow und das Fest etwas früher als geplant beendet werden. Die Gäste wurden ins Festzelt gelotst. Ein oder zwei Zelte könnten beschädigt worden sein, berichtet Christoph Schmid. „Ich habe immer drei Wetter-Apps im Auge“, erzählt er.

Bürgermeister ist zufrieden mit dem Stadtfest
Auch am Freitag kamen mehr Besucher als in den Vorjahren. Mittwoch und Donnerstag wurden hingegen etwas weniger Gäste gezählt. An allen fünf Tagen sind mehr Festabzeichen und Armbändchen verkauft worden als 2024. Das neue Verkaufskonzept am Automaten und bei mobilen Verkäufern auf dem Festgelände ist aufgegangen. Die Stadt hat dadurch mehr freiwillige Eintrittsgelder generiert, um das Fest weiter in dieser Form stattfinden zu lassen.

Bürgermeister Paulus Metz ist am Sonntagmittag „zufrieden mit dem Fest“. Zum ersten Mal hatte der Stadtrat sich an einem überparteilichen Stand präsentiert, die Demokratiewiese war neu und auch der Familien-Lauf hatte zum ersten Mal stattgefunden. Paulus Metz legt Wert darauf, das Fest für Familien sicher zu gestalten. Dabei helfen nicht nur die Absperrungen rund um das Gelände. Auch die Mitarbeiter des Ordnungsdienstes, der Polizei und der Security sorgten für Sicherheit.

Von Schlägereien oder nennenswerten Körperverletzungen kann das Ordnungsamt nicht berichten. 107 Ordnungswidrigkeiten wurden in fünf Tagen gezählt. Die kamen zustande, weil zum Beispiel in der Nähe des Festes gekifft wurde. Oder weil Festbesucher Flaschen ins Gebüsch geworfen hatten, obwohl diese rund ums Gelände in Boxen gesammelt werden. Manche Radfahrer fuhren ohne Licht los, andere brauchten drei Fahrspuren, um nach Hause zu kommen. Ein Autofahrer rammte laut Ordnungsamt betrunken ein Verkehrsschild und ließ erst dann das Auto stehen.

Diesen Zweck hatte der Blitzer in der Panzerstraße
Um die Sicherheit ging es den Veranstaltern auch an der Panzerstraße, wo während des Fests Tempo 30 galt. Am Freitag und Samstag wurde hier jeweils sechs Stunden lang geblitzt. Bürgermeister Paulus Metz begründete das damit, dass dort viele Familien mit Kindern zu Fuß unterwegs seien und die Lage teils unübersichtlich sei. Riskante Überholmanöver oder Geschwindigkeiten von mehr als 60 Kilometern pro Stunde seien trotzdem gar nicht so selten, heißt es vom Ordnungsamt. Doch der Blitzer erfüllte seinen Zweck: So fuhren am Samstag schon deutlich weniger Autofahrer zu schnell als noch am Freitag.

Die Festwirt-Familie würde auch ein Weißwurstfrühstück anbieten
Noch unklar war am Sonntag, ob die neuen Festzeltbetreiber Lanzl im nächsten Jahr wieder dabei sind. Aus rein wirtschaftlichen Überlegungen heraus, wie Michaela Kemper von der Wirtsfamilie betont. Die Zusammenarbeit mit den Organisatoren sei gut gewesen. Doch während das Festzelt am Mittwoch und Donnerstag sehr gut besucht war, kamen am Freitag und Sonntag eher weniger Besucher. Nach dem Kassensturz will sich die Wirtsfamilie mit den Organisatoren zusammensetzen.

Überrascht wurden die Wirtsleute in Stadtbergen vom Thema Weißwurstfrühstück. Das hatten einige Festzeltbesucher am Vatertag vermisst. „Wir hatten das nicht so auf dem Schirm“, gesteht Michaela Kemper. Anderswo sei das nicht mehr so modern. Die Lanzls sind hauptsächlich bei größeren Volksfesten vor Ort. Ein Stadtfest wie in Stadtbergen hätten sie zum ersten Mal bewirtet. Das große Lanzl-Festzelt hatte daher auch nicht auf den dafür vorgesehenen Platz in Stadtbergen gepasst, sodass ein kleineres Festzelt besorgt werden musste. Michaela Kemper hat aber noch eine gute Nachricht für alle Fans des Weißwurstfrühstücks: „Wenn das gewünscht ist, können wir das natürlich gerne anbieten“, verspricht sie.
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