Nach dem Gottesdienst mit Pfarrer Heribert Singer in der Kirche in Steinekirch, trafen sich die Mitglieder der Katholischen Landvolkgemeinschaft Dinkelscherben im Pfarrheim. Dort gab Vorsitzende Regina Schmid einen Überblick über das vergangene Bildungsjahr 2024/25, das viele gelungene Veranstaltungen mit vielen Gästen bot. Nachdem Martin Almos den Kassenbericht vorgelegt hatte und die Vorstandschaft entlastet worden war, sprach Pfarrer Singer zum Thema „Leben mit dem Tod“. Er erzählte von seinen Erfahrungen als Seelsorger, wenn er zu Sterbenden oder Verstorbenen gerufen werde. Aber auch noch an seinen ersten Toten, als er noch ein kleiner Bub war, könne er sich erinnern. Die Oma sei zuhause gestorben. Sie wurde im Hausgang aufgebahrt. Alle Verwandten und Nachbarn seien vorbeigekommen und hätten Abschied genommen. Mit dem Leichenwagen sei es danach zum Leichenhaus gegangen, wo der Sarg nochmals geöffnet wurde. „Heute hat der Tod wenig Raum im normalen Alltag“, bedauerte Singer. Das Thema werde weit weggeschoben, obwohl doch alle wüssten, dass das Leben endlich sei. Singer warb deshalb dafür, sich mit dem eigenen Leben und Lebensende auseinanderzusetzen. Im Anschluss an seinen Vortrag gab es Gesprächsbedarf. Wer wolle schon anderen zur Last fallen? Wie geht man mit Angehörigen um, die ihre Verstorbenen in aller Stille beerdigt haben? Wie ist die Haltung zum assistierten Suizid? Pfarrer Singer antwortete auf alle diese Fragen. Er sei überzeugt, dass auch keiner die Entscheidung getroffen habe, geboren zu werden. Die Bedürftigkeit im Alter sehe er als ganz natürlich an. Als Kind sei der Mensch auf Hilfe angewiesen; auch im Alter brauche er häufig wieder eine bestimmte Zeit lang Unterstützung. Zur persönlichen Besinnung gab Singer den Besuchern verschiedene Gedankenhilfen wie „Die Lebensuhr“, „Die Lebenslinie“ oder „Der Lebensbaum“ mit. Es war ein nachdenklicher und anregender Abend. Die Zuhörerinnen und Zuhörer bedankten sich mit einem kräftigen Applaus.
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