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Streitheim: Soldaten- und Kameradschaftsverein Streitheim hat sich aufgelöst

Streitheim

Soldaten- und Kameradschaftsverein Streitheim hat sich aufgelöst

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    Gerhard Nentwich hatte bis zuletzt gehofft, dass sich noch ein Nachfolger findet.
    Gerhard Nentwich hatte bis zuletzt gehofft, dass sich noch ein Nachfolger findet. Foto: Marcus Merk

    Am 18. März trafen sich 22 Kameradinnen und Kameraden des Soldaten- und Kameradschaftsverein (SKV) Streitheim zur letzten Versammlung. Nach den üblichen Tagesordnungspunkten stand die Abstimmung über die Zukunft des Vereins an. Vorsitzender Gerhard Nentwich ging nochmals auf die Geschichte des im Jahr 1922 gegründeten Vereins und dessen Bedeutung ein. „Ein Verein braucht eine Führung“, betonte er. „Er braucht Männer und Frauen, die Verantwortung übernehmen und den Auftrag des Vereins weiterführen.“ Wie berichtet, hatte Nentwich bis zuletzt nach einem Nachfolger gesucht. Vergeblich.

    Nentwich erklärte, dass er aus persönlichen Gründen das Amt des 1. Vorsitzenden nach acht Jahren nicht mehr weiter ausüben wolle und dass sich für die bereits im Vorjahr 2024 angesetzte Wahl niemand bereit erklärt hätte, die Leitung des Vereins zu übernehmen. Der Vorsitzende bedankte sich bei allen die sich um den Fortbestand des Vereins bemüht hatten, ausdrücklich bei Bürgermeister Bernhard Uhl und AZ-Redakteur Sebastian Richly. Letzterer hatte in seinem Artikel am 6. März ausführlich auf das drohende Schicksal des SKV Streitheim aufmerksam gemacht. Doch die Bemühungen seien erfolglos geblieben, so Nentwich. Somit musste der Vorstand den Antrag auf Auflösung an die Mitgliederversammlung stellen.

    Kriegsgräber und Kirchenstiftung werden bedacht

    Versöhnlich für Nentwich an diesem denkwürdigen Abend war, dass die Mitglieder dem Antrag unerwartet einstimmig zustimmten und somit für eine hohe Akzeptanz der Entscheidung sorgten. Der scheidende Vorsitzende teilte der Versammlung mit, wie das noch vorhandene Vereinsvermögen nach einem einstimmigen Vorstandsbeschluss entsprechend der Vereinssatzung für gemeinnützige Zwecke verwendet werden soll. Berücksichtigt werden der Volksbund Deutsche Kriegsgräber und die Kirchenstiftung St. Vitus Streitheim für die Sanierung der Bleiverglasungen der Fenster in der Apsis der historischen Pfarrkirche. Die im Jahr 2022 restaurierte und im Rahmen einer Feier zum 100-jährigen Gründungsjubiläum gesegnete Vereinsfahne soll im vorhandenen Fahnenschrank verbleiben. Das Ehrenbuch der ehemaligen Gemeinde Streitheim und wichtige Dokumente werden dem Markt Zusmarshausen übergeben. Das künftige Eigentum des Vereins an einem restaurierten Feldkreuz blieb noch offen.

    In Streitheim geht eine Ära zu Ende

    „Wir nehmen heute alle an einem Abend teil, der für die Geschichte des Soldaten- und Kameradschaftsvereins und ich meine auch für den Ort Streitheim traurig ist“, fasste Nentwich die Stimmung im Ort zusammen. „Es stirbt eine über 100 Jahre lang gepflegte Kultur. Es stirbt ein Verein, der sich nach seiner Satzung der Förderung unter anderem der Völkerverständigung und des Friedens, der Erhaltung des Kulturwesens und der Heimatpflege und des freiheitlich demokratischen Staatswesens auf der Grundlage des Grundgesetzes Deutschlands verschrieben hat.“ Auch Bürgermeister Uhl war sichtlich gerührt. Die Verteilung des Vereinsvermögens sei im Sinne der Marktgemeinde. Nentwich sprach er seinen Dank aus, vor allem für die vergangenen acht Jahre, in denen dieser den Verein mit viel Zeitaufwand und Engagement geführt habe. Er erinnerte darunter an die Restaurierung der Vereinsfahne und des Feldkreuzes sowie die Feier zum 100-jährigen Bestehen. Uhl bedauerte, dass es nicht gelungen sei, den Verein am Leben zu erhalten. (AZ)

    Dieser Artikel wurde nicht redaktionell bearbeitet.

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