Nach langer Probenarbeit brachte die Theater Crew Willishausen ihr neues Stück „Schneetreiben“ auf die Bühne des Bürgerhauses. Die Komödie von Georg Ludy wartet mit einem eigentlich klassischen Szenario auf: Eine eingeschneite Pension, in der unterschiedlichste Menschen aufeinandertreffen, wodurch sich in der Folge allerlei Probleme entwickeln. Doch auch in der Bergwelt hat die Moderne Einzug gehalten, denn es sind „blind dates“, die zu höchst amüsanten Verwicklungen und Missverständnissen führen und die Theater Crew zur Hochform auflaufen lassen.
Das Publikum schaut auf zwei Bühnenbereiche, die durch einen Raumteiler voneinander getrennt sind. Auf der einen Seite eine Sitzgruppe mit Sofa, auf der anderen Seite der Eingang und der Rezeptionsbereich der Pension Himmelstörle, die schon bessere Zeiten gesehen hat.
Mit blind dates soll die drohende Pleite der Pension abgewendet werden
Zunächst wirkt alles sehr ruhig und verlassen, nur die Hausangestellte Alwine (Claudia Kuchenbaur) steht am Tresen und versucht, ein Gedicht zum Thema „Schneetreiben“ zu verfassen. Immer dabei ist ihre Flasche mit selbstgebranntem Schnaps. Ihre Chefin Eva Keck (Nadine Thomik), die Pensionswirtin, kommt hinzu und erklärt ihrer ebenso skeptischen wie schlagfertigen Angestellten das neue Marketing-Konzept. Nachdem nur noch so wenige Gäste gekommen waren, dass sogar die Schlüssellöcher verstaubt sind, werden ab sofort „blind dates“ vermittelt, um die drohende Pleite abzuwenden.

Mit der Ankunft der ersten Dating-Gäste startet ein Karussell von Dialogen mit viel Wortwitz und Zweideutigkeiten, was beim Publikum bestens ankommt. Tobias Hefele als verheirateter Willi Filzer und Wolfgang Singer als fest liierter Udo Blinker spielen überzeugend ein alt eingespieltes Freundespaar, das „noch einmal etwas Verrücktes machen will“. Gespannt warten sie auf ihre weiblichen „dates“. Schließlich reisen Manuela (Sandra Neff) und Gerlinde (Claudia Jaugsch) an und sondieren erst einmal die Lage.
Die Willishauser Theaterpremiere gelang
Ganz unerwartet trifft auch noch Wenzel Pliefke (Marcel Hemberger) ein, der sich als dynamischer „TV-Producer“ ausgibt und die Zuschauer mit seiner ständigen Suche nach einem Handynetz amüsiert. Zunächst scheint es, als könne es mit den ersten amourösen Kontakten klappen, doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Zu welch unerwarteten Wendungen es kommt, bis schließlich die Schneeräumfahrzeuge die Pension erreichen, sei hier noch nicht verraten.
Das gesamte Ensemble unter der Regie von Alexander Neff hatte sichtlich Spaß an seinen Rollen und dem sorgfältig einstudierten verbalen Schlagabtausch. Auch das Team hinter der Bühne leistete ganze Arbeit. Die Zuschauerinnen und Zuschauer wussten das sehr zu schätzen und bedankten sich mit lang anhaltendem Applaus für die äußerst gelungene Premiere. Alle weiteren Vorstellungen sind bereits ausverkauft. (Inge Christopher)
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