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TSV Gersthofen führt Delegiertenversammlung ein – Neuer Weg zur Mitgliederbeteiligung

Gersthofen

Ein neues Organ für den TSV Gersthofen

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    In neuem Glanz präsentiert sich die Turnhalle des TSV Gersthofen an der Sportallee. Rechtzeitig zur Jahreshauptversammlung wurde sie mit dem neuen Logo versehen.
    In neuem Glanz präsentiert sich die Turnhalle des TSV Gersthofen an der Sportallee. Rechtzeitig zur Jahreshauptversammlung wurde sie mit dem neuen Logo versehen. Foto: Oliver Reiser

    Bis auf die Sportallee hinaus reichte die Schlange der Mitglieder des TSV Gersthofen, die sich in die Anwesenheitslisten eintragen wollten. Die letzte Jahreshauptversammlung in herkömmlicher Form hatte fast doppelt so viele Interessenten angelockt, wie das ansonsten der Fall ist. Und nachdem dieser brisante Tagesordnungspunkt aufgrund eines Dringlichkeitsantrags ganz nach vorn gezogen wurde, stand schon bald fest, dass es künftig beim größten Sportverein im Landkreis Augsburg mit 3684 Mitgliedern ein neues Organ geben wird. Dazu erstrahlte auch die alt-ehrwürdige TSV-Turnhalle in neuem Glanz.

    Alte Halle in neuem Glanz mit neuem Logo

    „Das Logo auf der Fassade ist gerade noch rechtzeitig fertig geworden“, freute sich TSV-Präsident Arne Zießow. Auch die Digitalisierung und die Einführung eines Schutzkonzepts zur Prävention sexualisierter Gewalt sei weiter vorangetrieben worden. Sehr verärgert zeigte sich Zießow, der ein Plädoyer für das Ehrenamt hielt, bei dem sich seinen Worten nach nicht das Bank- sondern das Zufriedenheitskonto füllt, über Vandalismus. „Der Kunstrasenplatz musste kostspielig instand gesetzt werden, nachdem der Elfmeterpunkt herausgeschnitten und ein Feuer entzündet wurde. Das müssen Fremde gewesen sein, denn Mitglieder machen so etwas nicht“, ist der TSV-Präsident überzeugt: „Das hat uns veranlasst, den Sportplatz jetzt abzusperren, auch wenn uns das Kritik eingebracht hat.“

    Über die laufenden Kosten informierte Schatzmeister Ulrich Meitinger. Rund eine Million Umsatz machte der TSV Gersthofen im abgelaufenen Vereinsjahr, davon entfielen 350.000 Euro auf Personalkosten, 90.000 Euro auf die gestiegenen Energiekosten. Die Spendeneinnahmen seien hingegen drastisch gesunken, da der bisherige Hauptsponsor und einstige Namensgeber der Sportarena, das Unternehmen Abenstein, den Verein verlassen hat. „Der TSV Gersthofen hat in der Stadt eine Leuchturm-Funktion und ist ein wichtiger Bestandteil der Gersthofer Gesellschaft. Er ist wichtig für Kinder, Jugendliche und Senioren“, konstatierte 2. Bürgermeister Reinhold Dempf in seinem Grußwort.

    Organisierte Machtkonzentration soll verhindert werden

    127 Stimmberechtigte votierten mit drei Gegenstimmen für die Einführung einer Delegiertenversammlung. Für diese habe man sich entschieden, da in der Vergangenheit allerhöchstens zwei bis drei Prozent der Mitglieder erschienen waren und die Entscheidungen getroffen haben. „Ist das demokratisch?“, fragte Präsidiumsmitglied Sandro Lobina. Durch eine Delegiertenversammlung könne auch das Kapern der Versammlung durch eine organisierte Machtkonzentration ausgeschlossen werden. Ganz zu schweigen von dem hohen organisatorischen und finanziellen Aufwand, alle Mitglieder satzungskonform einzuladen. Eine Mitgliederversammlung wird künftig nur noch bei Auflösung des Vereins, eines Zusammenschlusses mit einem anderen Verein oder der Vereinsauflösung einberufen.

    Neben dem Präsidium, den Abteilungsleitern, dem Vorsitzenden des Ältestenrates und dem Ehrenpräsidenten werden die Abteilungen künftig von einem Delegierten pro 70 Mitgliedern vertreten, der intern gewählt wird. Eine Abteilung darf dabei nicht mehr haben als alle anderen zusammen. „Die Delegiertenversammlung umfasst 97 Personen und ist öffentlich. Selbstverständlich sind interessierte Mitglieder weiterhin willkommen“, so Sandro Lobina. Im Zuge dieser gravierenden Änderung werden auch weitere Satzungsänderungen angepasst. So können nun Trainer und Trainerinnen, die nicht im TSV Sport treiben, beitragsfrei gestellt werden. Auch ein Bekenntnis zu Werten wie Kinderschutz, Demokratie, Kulturen und Religionen soll aufgenommen werden. Bei Verstößen gibt es die Möglichkeit zur Beendigung der Mitgliedschaft.

    Seit 75 Jahren ist der 91-jährige Georg Schwarz Mitglied beim TSV Gersthofen.
    Seit 75 Jahren ist der 91-jährige Georg Schwarz Mitglied beim TSV Gersthofen. Foto: Oliver Reiser

    Obwohl es Jahr für Jahr einen stetigen Wechsel gibt, kann der TSV Gersthofen doch auf viele Mitglieder zählen, die dem Verein schon seit Jahrzehnten die Treue halten. 25 Jahre sind Robert Achatzi, Claudia Lechner, Peter Gerstenacker, Rainer Kastner, Tim Kneisl, Barbara Winterstein, Karin Grußler, Kerstin Kopp, Herbert Huttner, Peter Lechner, Fabian Stöckner, Stefan Knöchel, Reinhold Bestle, Manuel Rapp, Gertrud Birle, Johanna Maria Wörle, Stella Keinath, Philipp Stöckner und Uwe Kamp dabei. Auf eine Mitgliedschaft von 40 Jahren können Monika Abele, Jutta Klemm-Kretzler, Bianca Fuchs, Kerstin Olbert, Erna Königer, Nicola Haase, Simone Zehnich, Sando Lobina, Gerd Bertossi und Elke Viertl blicken. 50 Jahre dabei sind Elke Schumacher, Johann Jedelhauser, Monka Heyne, Hans Reiner Remmele, Ingrid Hammel, Michael Meyr, Horst Göppel, Robert Meinecke, Wolfgang Brem, Thomas Schimmel, Annelies Hellmuth, Heidi Peschke, Sandra Meitinger, Harald Gai und Gerald Kopold. 60 Jahre im TSV Gersthofen sind Manfred Blauhorn, Helmut Wagner, Jakob Abl, Gabriele Schwarz, Rosmarie Himml, Johannes Hammel, Willi Götz und Josef Liepert. Gar 70 Jahre gehören Walter Maier, Peter Wagner, Fritz Bartl und Burghard Hlauschek dem Verein an, auf 75 Jahre bringt es der 91-jährige Georg Schwarz.

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