Seit langem hat sich Christof Rehm als Fotokünstler eindrucksvoller Schwarzweiß-Bilder mit Atelier in Göggingen sowie seinem Galerieformat „fotodiskurs“ einen Namen gemacht. In jüngster Vergangenheit griff er aber öfters zum Pinsel als zur Kamera und so präsentiert er bei seiner Solo-Ausstellung im Kunstraum am Pfarrhof in Leitershofen neben seinen Fotografien auch sein beeindruckendes malerisches Wirken. Allein schon der Titel der Präsentation „Böse Blumen“, bei welcher der Künstler außergewöhnliche Malerei und Fotografie zeigt, erzeugt besondere Erwartungen. Und so kamen zahlreiche Liebhaber seiner Kunst vor Kurzem zur Vernissage.
Beim Betreten des ersten Ausstellungsraums kann einem bereits bedenklich schwarz vor Augen werden. Beim längeren und näheren Hinsehen aber, am besten aus verschiedenen Blickwinkeln und Lichteinfällen, ergeben sich immer wieder überraschende neue Perspektiven, die es zu entdecken gilt. Schwarz allein hat somit bei Weitem keine Gültigkeit mehr. Schattierungen heben Formen und Strukturen hervor und stehen für Eleganz und Stärke. Je nach Lichteinfall und Perspektive entstehen kraftvolle Bilder, welche tiefgründige Impressionen ergeben, die zu Kontemplation anregen. Mit den weitgehend in schwarz gehaltenen Bildern auf welchen er mit Material, Licht und Formen spielt, bietet er den Kunstinteressierten neben persönlichen Ausdrucksformen auch die Möglichkeit, sich mit eigenen Überlegungen und Interpretationen seiner Kunst zu nähern.
Seine Farben stellt Christof Rehm selbst her
Die Farben seiner großformatigen Gemälde, bestehend aus Pigmenten und Bindemittel, stellt er selbst her und trägt sie in vielen Farb- und Lackschichten auf das Papier auf und zeigt damit, wie Schwarz durch unterschiedliche Texturen und Schichtungen lebendig werden kann. Er spielt dabei mit verschiedenen Schwarzpigmenten, die man auf den ersten Blick gar nicht sieht. Durch die vorherrschenden Schwarztöne mit weitgehend dunklen atmosphärischen Tönen erzielt er eine große emotionale Tiefe, erzeugt eine besondere Plastizität und Räumlichkeit, bietet dem Kunstliebhaber ansprechende minimalistische Kompositionen und gar eine Interpretation von opulenten Seerosenmotiven nach Monet.

Es gilt bei dieser Ausstellung, sich ausreichend Zeit zu nehmen, um sich auf die Werke einzulassen, um die Essenz eines Motivs zu erfassen. Die Bilder wirken in vielfältiger Weise auf die Besucherinnen und Besucher, denn sie erzeugen mehrfach unterschiedliche Emotionen, erzeugen Gefühle von Melancholie bis hin zu meditativer Atmosphäre. Die Botschaften können vielfältig sein und sind letztendlich subjektiv vom Ausstellungsbesucher zu entscheiden. „Mit Farbe wäre seine Arbeit weniger neutral, weniger eingängig und radikal“, erklärt der Künstler, obwohl er Farbe durchaus mag, sie immer wieder in gewissem Maße auf seinen Bildern einfügt, aber letztlich dennoch für „geschwätzig“ hält.
Christof Rehm, Jahrgang 1981, studierte Malerei an der Münchner Akademie der Bildenden Künste bei den Professoren Karl Imhof und war Meisterschüler bei Günther Förg. Er ist Gründer und Galerist des Projektraums „fotodiskurs“ in Augsburg. Er war ausstellender Künstler zahlreicher Einzelausstellungen und teilnehmender Künstler an vielen weiteren Ausstellungen. Daneben sind seine Werke in öffentlichen Sammlungen vertreten.
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