Osterzeit ist Ausflugszeit. Ein beliebtes Ziel in der Region ist das Kloster Oberschönenfeld. An sonnigen Tagen tummeln sich auf dem Klostergelände zahlreiche Besucherinnen und Besucher. Bei gutem Wetter kommen immer mehr Gäste mit dem E-Bike. Welche Wege sich besonders lohnen und wann besonders viel los ist.
Eine ihrer ersten Ausfahrten mit den neuen Rädern führte Helmut und Gertrud Maurer aus Kissing nach Oberschönenfeld. „Wir mögen die Westlichen Wälder sehr, hier gibt es schöne Touren. Wir sind über Bobingen gefahren und gönnen uns jetzt eine Verschnaufpause“, erzählt Gertrud Maurer. Das Ehepaar hat seine E-Bikes erst seit Kurzem. „Ich hätte mir eigentlich keines gekauft, aber dann kam der Gruppenzwang im Freundeskreis“, sagt Helmut Maurer, dessen Frau ergänzt: „Dann war ich auch gezwungen mir eins zu holen.“
Beide Kissinger haben sich für ein elektrisch betriebenes Mountainbike entschieden. Mit den breiten Reifen haben sie auch in holprigem Gelände guten Halt. „Wir sind über den Wald gefahren, weil das viel schöner ist, aber dafür braucht man auch das entsprechende Rad. Mit einem Rennrad würde ich dort nicht fahren“, so Helmut Maurer. Der 65-Jährige war früher schon mit einem nicht motorisierten Rad unterwegs, gerade für die Touren in den Stauden, ist er aber mittlerweile froh über sein E-Bike. „Wir sind eher so Tagesfahrer. Viel mehr als 50 oder 60 Kilometer fahren wir selten. Das soll alles gemütlich sein“, beschreibt Gertrud Mauer den Fahrstil der beiden. Neben den Westlichen Wäldern sind die Kissinger auch gerne an Lech und Wertach unterwegs. Erst vor Kurzem ging es nach Meitingen. „Große Pläne für die Tage nach Ostern hat das Ehepaar noch nicht. „Wir machen das immer spontan, aber gut möglich, dass wir in den Westlichen Wäldern unterwegs sind.“
Ausflugs-Tipps: Das sind die Lieblingsrouten der E-Biker
Während die Maurers es sich auf einer Bank bequem machen, steigt ein älterer Mann schon wieder auf sein Rad. Der 70-Jährige, der anonym bleiben möchte, fährt zwei bis dreimal im Jahr nach Oberschönenfeld. „Ich mag die Strecke und die Gegend sowie das Klostergelände ist auch sehr schön“, so der Meringer. Auch er hat den Weg über den Wald genommen. „Mit dem E-Bike ist das für mich kein Problem. Früher habe ich das auch ohne Motor geschafft, aber im Alter ist das sehr schwierig.“ Deutlich flacher geht es dagegen auf der Lieblingsroute des Rentners zu. Der Meringer fährt gerne in den Süden Richtung Ammersee. „Dort gibt es schöne Wege am See, aber auch einen Höhenweg. Manchmal umrunde ich den Ammersee komplett.“
Bis zu 110 Kilometer ist der 70-Jährige dann unterwegs. „Für mich sind das Tagestouren. Ich habe meist eine Brotzeit dabei und Getränke. Ich liebe es einfach, in der Natur zu radeln. Mit dem E-Bike muss ich mich auch nicht so anstrengen und kann es voll genießen“, so der Meringer, der meist allein unterwegs ist. Für den Fall der Fälle hat er immer das passende Werkzeug dabei. „Bei solch langen Strecken kann eigentlich immer etwas passieren, da sollte man ausgerüstet sein.“ Mehrere Tage am Stück meidet der Meringer allerdings. „Das wäre dann zu viel Gepäck und würde keinen Spaß machen.“ In der Woche nach Ostern wird er vermutlich wieder an den Ammersee fahren.
Oberschönenfeld: Am Kloster gibts eine Ladestation
Ein paar Meter nebenan bedient Kellner Alessandro Catalano seine Gäste im Klosterstüble Oberschönenfeld. Er kennt sein Publikum. „Gerade jetzt an Ostern haben wir viele Gäste, die mit dem Rad kommen. Es werden immer mehr E-Biker. Das ist in dieser Gegend auch gar nicht so verkehrt, weil es sehr hügelig zugeht. Es gibt hier einen Höheweg, den nur sehr sportliche Personen ohne Motor bewältigen können.“ Der Neusässer appelliert an die Radfahrerinnen und Radfahrer. „Ich sehe immer wieder Radler auf der B300 fahren. Das ist sehr gefährlich, dabei gibt es ab Vogelsang einen schönen Radweg Richtung Obeschönenfeld, den man sehr gut nutzen kann.“ Der Neusässer fährt selbst ab und an mit dem Rad zum Klosterstüble, allerdings ohne E-Bike. „Vielleicht würde ich mit einem E-Bike öfter rausradeln“, meint Catalano.
E-Biker können auf dem Klostergelände die Akkus ihrer Räder kostenlos laden. Sogar Schlösser stehen zur Verfügung. „Die meisten haben sehr teure Räder, aber vergessen sich ein Schloss zu kaufen, deshalb haben wir das so eingerichtet. Eigentlich wollten wir die Säule direkt im Biergarten aufstellen, aber das ging leider nicht“, erklärt Catalano. Diese steht nur rund 150 Meter östlich beim Kloster. Für die aktuelle Woche rechnet der Kellner mit vielen Besucherinnen und Besuchern, die speziell mit dem E-Bike kommen. „Wir sind mittags komplett ausreserviert, haben aber auch noch Plätze frei. Das Wetter soll schön werden, aber noch nicht zu heiß, das ist ideal für eine Radtour.“ Seine radelnden Gäste kommen im Übrigen nicht nur aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, wie Catalano verrät. „Die meisten kommen aus Augsburg oder eben aus dem Landkreis. Wir haben auch Gäste aus dem Schwabmünchner Raum.“
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