Warum er nicht Rockstar wurde – diese Geschichte erzählte Helmfried von Lüttichau in seinem Programm „Plugged“ im Wehringer Bürgersaal. Als erster Höhepunkt der diesjährigen „Ein Mehr an Kultur“-Reihe war er Gast beim Musikverein Wehringen und brachte den Bürgersaal nicht nur mit Geschichten aus seiner Teenagerzeit zum Kochen. Ob mit Polohemd und Prinz-Eisenherz-Frisur oder langhaariger Indianer-Verschnitt mit Western-Poncho – ob mit Blockflöte, Geige oder seiner geliebten E-Gitarre: Lüttichau verstand es, seine Besucher mitzunehmen auf eine Reise in die Vergangenheit. Norden trifft Süden, Berliner Schnauze trifft auf bayerischen Dialekt. Und ein bekannter Schauspieler betritt als Ü-60-Newcomer noch einmal die Bühne und erzählt aus seinem Leben. Und wie er eben kein Rockstar wurde, obwohl er das doch immer wollte.
Kaum ertragbare Stille
Immerhin, ein bisschen Rockstar-Gefühl gab es schon im Wehringer Bürgersaal. Dann nämlich, wenn Helmfried von Lüttichau die Lieder seines Lebens auf der E-Gitarre intonierte. Nicht immer mit dem richtigen Text. Wer konnte schon im Niederbayern der 1980er-Jahre perfekt Englisch? So wurde aus so manchem Song ein Kauderwelsch. Immerhin, englisch klang es schon. Noch besser allerdings klang es, wenn von Lüttichau seine eigenen Texte und Gedichte vertonte und auf der Bühne vortrug. Gedichte wie „Die Welt“, mit denen er eine kaum ertragbare Stille im Saal erreicht. Die, so teilte er dem Publikum mit, müsse dann zehn Sekunden gehalten werden – der besseren Wirkung wegen.
Ohne Gitarre geht gar nichts
Ob es um seine Erfahrungen mit Direktoren Wiener Abstammung ging oder um die Rolle seines Lebens als Staller in „Hubert & Staller“, der bekannte Schauspieler nahm sein Publikum mit auf eine Reise durch sein Leben und durch die vergangenen Jahrzehnte. Musikalisch und leidenschaftlich. Und natürlich „plugged“, denn ohne E-Gitarre, so viel ist sicher, geht schon mal gar nichts.
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