
Die Kirche in Diedorf-Willishausen bröckelt

Dachbalken in der Kirche St. Martinus in Willishausen sind verfault. Um die barocke Decke der Kirche zu retten, werden sie jetzt notgesichert. Eine Sanierung ist zu teuer.
Als dieses Jahr die Kirche St. Martinus in Willishausen der statischen Standsicherheitsprüfung unterzogen wurde, gab es eine Schreckensnachricht. Einige der Dachbalken sind verfault und die Dachkonstruktion daher nicht mehr sicher. Da eine Generalsanierung zu teuer wäre, muss jetzt eine Notsicherung her. Einen ähnlichen Fall gibt es in Biburg.
Eine regelmäßige statische Standsicherheitsprüfung sei von der Diözese Augsburg vorgeschrieben, erklärt Ekkehard Bitterolf, der Verwaltungsleiter für die Pfarreiengemeinschaften Dietkirch und Willishausen/Anhausen und die Pfarrei Diedorf. Dabei soll sichergestellt werden, dass keine Gefahr für Besucherinnen und Besucher oder die Gebäude bestehe. Je nachdem wie alt die jeweilige Kirche ist und wie viele Probleme schon bekannt sind, findet diese alle sechs bis zehn Jahre statt. Schon bei der letzten Prüfung 2017 wurden Schäden festgestellt. Eine erneute Untersuchung in diesem Jahr habe nun gezeigt, dass Handlungsbedarf bestehe. „Bei den festgestellten statistischen Mängeln geht es in erster Linie um die Dachkonstruktion und den Kirchturm“, erklärt Bitterolf.
Eine Generalsanierung ist zu teuer für die Pfarrei in Diedorf-Willishausen
Normalerweise müssten die verfaulten Dachbalken ausgetauscht und die Kirche generalsaniert werden. Das ist aber zu teuer für die Pfarreiengemeinschaft. „Eine Generalsanierung würde über eine Million Euro kosten“, sagt Bitterolf. Daher wird die Kirche jetzt nur mit einer Notsicherung versehen. „Die morschen Balken werden mit Holzstreben und Metallwinkeln unterstützt“, erklärt er. Diese Notsanierung soll nur rund 62.000 Euro kosten und 20 bis 30 Jahre halten. Die Diözese übernehme 60 Prozent der Kosten und auch der Markt Diedorf sowie die Gemeinde Gessertshausen beteiligen sich mit jeweils 5000 Euro. „Etwa 20.000 Euro muss die Pfarreiengemeinschaft selbst bezahlen“, sagt Bitterolf.
Der Ursprung der Kirche St. Martinus liegt bereits im zwölften und 13. Jahrhundert. 1694 wurde sie erneuert und erhielt ihre barocke Ausstattung. Der Turm und eine Erweiterung kamen 1890 dazu. Aus der Zeit stammen wohl auch die renovierungsbedürftigen Balken. Eine akute Einsturzgefahr besteht aber nicht. Es geht in erster Linie darum, dass keine Schäden in der barocken Stuckdecke entstehen, erklärt Bitterolf: „Der Putz und der Stuck der Decke sind am Dachstuhl befestigt.“ Wenn dieser sich bewegt, können Teile abfallen und die Decke bekommt Risse.
Etwa vier Wochen sollen die Arbeiten nun dauern. Da diese aber nur im Dachstuhl und im Kirchturm stattfinden, kann der Gottesdienst ganz normal weitergeführt werden. So kann auch der neue Pfarrer Max Ziegler ohne Einsturzgefahr am Sonntag, 15. Oktober, ab 17 Uhr vorgestellt werden. Neben Willishausen muss auch der Kirchturm in Biburg notgesichert werden. Dort hat der Holzwurm für starke Schäden im Gebälk gesorgt.
Sie haben nicht die Berechtigung zu kommentieren. Bitte beachten Sie, dass Sie als Einzelperson angemeldet sein müssen, um kommentieren zu können. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an moderator@augsburger-allgemeine.de.
Um kommentieren zu können, gehen Sie bitte auf "Mein Konto" und ergänzen Sie in Ihren persönlichen Daten Vor- und Nachname.
Bitte melden Sie sich an, um mit zu diskutieren.