Man kann heute praktisch nicht mehr zu alt sein, um sich künstliche Zahnwurzeln implantieren zu lassen. Aber es gibt doch Hinderungsgründe. Das ist das Thema des Vortrags der stellvertretenden leitenden Oberärztin an der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Uniklinikums, Adela Sabau. Der Vortrag findet am Montag, 30. Juni, im Rahmen der ärztlichen Vortragsreihe im Bürgersaal in Stadtbergen statt.
Titan-Zahnimplantate gibt es nach Aussage von Sabau schon seit den 60er Jahren, wenn sie auch erst seit Mitte der 80er als Therapieform anerkannt sind. Aus der modernen Zahnmedizin weltweit sind sie nicht mehr wegzudenken. Die Zahnimplantate sind künstliche Zahnwurzeln aus Titan. Sie werden im Kiefer des Patienten oder der Patientin verankert. Auf den Implantaten kann der Zahnarzt Kronen, Brücken oder eine Gebiss-Prothese befestigen. Häufig fällt die Entscheidung für diesen Zahnersatz, wenn jemand mit einer Gebiss-Prothese nicht zurechtkommt oder unzufrieden ist. Ein vollständiges Gebiss bedeutet meist einen Gewinn an Lebensqualität.
Oft ist Zahnersatz eine Geldfrage
Im Wesentlichen entscheidet heute der Patient selbst, welchen Zahnersatz er möchte. Implantationen kommen häufig vor. Es kann freilich eine Geldfrage sein, da die Zahnimplantate als Privatleistung gelten und trotz einer Zahnzusatzversicherung die Kosten in der Regel nicht zu 100 Prozent übernommen werden.
Aus medizinischer Sicht kann es aufwendiger werden, wenn der Patient etwa unter Knochenatrophie (mangelnder Knochensubstanz) leidet. Die Zahnwurzel kann dann unter Umständen nicht gut genug verankert werden. Laut Sabau besteht aber die Möglichkeit, den Kieferknochen aufzubauen, bevor die künstliche Zahnwurzel eingesetzt wird.
Wann ein Implantat nicht ohne Weiteres eingesetzt werden kann
Besonders Patienten nach Krebsbehandlungen haben erhebliche Probleme mit konventionellem Zahnersatz. Wer zusätzlich eine Bestrahlung im Kopfbereich (nach Krebs) hinter sich hat, muss zumindest einige Zeit warten, bis ihm ein Zahnimplantat eingebracht werden kann. Probleme gibt es auch bei Blutern oder Menschen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen müssen. Mit diesen Fällen wird sich die Referentin näher beschäftigen.
Angst vor der Zahnimplantation muss man jedoch nicht haben. Der Eingriff wird üblicherweise in der Klinik ambulant durchgeführt, und dafür genügt in der Regel eine lokale Betäubung. Unter welchen Umständen doch ein stationärer Aufenthalt und eine Vollnarkose nötig sind, wird Sabau im Einzelnen darlegen. Der Vortrag „Zahnimplantate im Alter – sinnvoll oder rausgeschmissenes Geld?“ findet am Montag, 30. Juni, um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtbergen statt. Der Eintritt kostet fünf Euro.
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