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Pünktlichkeitsstudie 2024: Wie viel Verspätung hat die Bahn im Landkreis Augsburg?

Landkreis Augsburg

Wie pünktlich fahren die Züge im Landkreis Augsburg?

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    Auch am Meitinger Bahnhof kamen 2024 nicht alle Züge pünktlich an.
    Auch am Meitinger Bahnhof kamen 2024 nicht alle Züge pünktlich an. Foto: Marcus Merk (Symbolbild)

    Fehlendes Personal, kaputte Züge und jede Menge Baustellen: Es gibt viele Gründe, warum die Bahn später kommt als geplant. Doch 2024 haben Verspätungen, Zugausfälle und verpasste Anschlusszüge einen neuen Rekord in Bayern erreicht. Das hat die Auswertung der bayerischen Regionalzüge und S-Bahnen 2024 ergeben, die jetzt von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) vorgelegt wurde. Auch an den Bahnhöfen im Landkreis Augsburg standen die Pendler immer mal wieder etwas länger am Bahnsteig, wenn sie auf den Strecken Ulm-Augsburg und Augsburg-Donauwörth unterwegs waren oder mit der Lechfeldbahn fahren wollten.

    Die gute Nachricht zuerst: Wenn diese Bahnfahrer in Augsburg, Ulm oder Kempten umsteigen wollten, hatten sie 2024 gute Chancen, ihren Anschlusszug zu erwischen. Die Erfolgsquote am Augsburger Hauptbahnhof lag bei mehr als 93 Prozent, am Ulmer Hauptbahnhof bei fast 93 Prozent, in Kempten bei 95 Prozent und in Ingolstadt noch bei knapp über 90 Prozent. Schlechter sah es mit den Anschlusszügen im Münchener Hauptbahnhof (80 Prozent) aus. Bayernweit lag die Anschlussquote mit knapp 93 Prozent auf dem tiefsten Stand seit 2012.

    So pünktlich war die Bahn auf den Strecken Ulm-Augsburg und Augsburg-Donauwörth

    Einen historischen Tiefpunkt hat auch die Pünktlichkeit der Regional- und S-Bahnen erreicht. Bayernweit kamen im vergangenen Jahr etwas mehr als 85 Prozent der Züge pünktlich ans Ziel. Bahnreisende, die auf den Strecken der Augsburger Netze mit Arverio fahren, mussten etwas häufiger mit Verspätungen rechnen. Dazu gehören Pendler, die zwischen Ulm und Augsburg oder Augsburg und Donauwörth unterwegs sind. Hier waren 2024 im Schnitt fast 17 Prozent der Züge unpünktlich. Gute Nerven brauchten diese Pendler vor allem im Oktober, denn da kam etwa jeder vierte Zug zu spät.

    Der Pressesprecher von Arverio, Winfried Karg erklärt dazu: „Wir freuen uns, dass wir besser bewertet werden als zuvor. Doch können wir Pünktlichkeit und Zugausfälle kaum beeinflussen, da die Infrastruktur so unzuverlässig ist.“ Die Bewertung sei letztlich Glück und nicht der Erfolg von Arverio. Der Pressesprecher berichtet, dass 2024 etwa die Hälfte der Verspätungen bei Arverio entstanden seien, weil andere Züge verspätet waren und sich daraus Folgewirkungen ergeben haben. „Das können wir so gut wie nicht beeinflussen.“ Weiter heißt es: „Wir möchten für unsere Fahrgäste deutlich besser und zuverlässiger sein und hoffen, dass uns die Infrastruktur das künftig ermöglicht“.

    Die Lechfeldbahn fuhr pünktlicher als viele andere

    Etwas weniger Zeit haben die Pendler 2024 auf den Bahnhöfen der Lechfeldbahn zwischen Augsburg, Bobingen und Kaufering mit Warten verbracht. Hier fuhr die Bayerische Regionalbahn ihre Fahrgäste im Schnitt zu mehr als 93 Prozent pünktlich ins Ziel.

    Die Bayerische Eisenbahngesellschaft hat nachgehakt: Nahezu die Hälfte aller Verspätungen sei auf infrastrukturbedingte Störungen und Bauaktivitäten zurückzuführen. Etwa 15 Prozent der Verspätungen entstanden, weil das Personal unpünktlich war, Fahrzeuge nicht pünktlich bereitgestellt waren und Ähnliches. Manchmal dauerte das Ein- und Aussteigen der Fahrgäste zu lange oder es wurde noch auf Fahrgäste gewartet, die zusteigen wollten. Wettereinflüsse, Grenzkontrollen oder Notarzteinsätze gingen hingegen zurück.

    So oft fielen die Züge komplett aus

    Auf der Lechfeld-Strecke der Bayerischen Regionalbahn sind 1,5 Prozent aller Züge 2024 ausgefallen. Auf den Arverio-Strecken der Augsburger Netze, zu denen auch Augsburg-Donauwörth und Ulm-Augsburg gehören, fielen etwas mehr als sieben Prozent der Züge aus - meistens wegen der Baustellen, erklärt Arverio. Das Juni-Hochwasser sei noch dazugekommen. Die meisten Zugausfälle auf den Strecken von Arverio gab es im August (19 Prozent). Pendler der Lechfeldbahn waren im Januar am stärksten betroffen (fünf Prozent). Damit blieben die Zugausfälle im Landkreis Augsburg 2024 unter dem bayernweiten Schnitt von acht Prozent.

    Warum fallen Züge komplett aus?

    In ganz Bayern wird etwa die Hälfte der Zugausfälle mit der Infrastruktur begründet. Etwas mehr als ein Viertel ist auf Einflüsse wie Wetter, Streiks oder behördliche Anordnungen zurückzuführen. Technische Probleme, fehlende Werkstatt-Facharbeiter sowie Lieferschwierigkeiten für Ersatzeile spielten ebenfalls eine Rolle. Der Mangel an Triebfahrzeugführerinnen und -führern bleibe laut BEG eine Herausforderung im Personalbereich.

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