Den Anfang machen am Donnerstagvormittag die Pappsteine. Aus tausenden Klötzen soll bis zum 18. Mai auf dem Rathausplatz ein großes „Haus des Friedens“ entstehen. Alle Augsburger seien eingeladen mitzumachen, heißt es von der Stadt. Es ist eines von rund 140 Projekten und Veranstaltungen, die die Stadt Augsburg anlässlich des 375-jährigen Jubiläums des Augsburger Friedensfestes bis zum 8. August plant. Dass die Stadt den 8. Mai als ersten Tag auserkoren hat, ist kein Zufall. Auch ein neues Transparent wurde am Rathausplatz angebracht.
Am Donnerstag um 10 Uhr startet der Aufbau des „Haus des Friedens“. Ab 15 Uhr gibt es im Kongress am Park einen offiziellen Festakt des bayerischen Landtags gemeinsam mit der Stadt Augsburg. Dabei wird es neben Grußworten von Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Oberbürgermeisterin Eva Weber (beide CSU) eine Festrede der Journalistin Düzen Tekkal geben. Der 8. Mai wurde von der Stadt gewählt, weil sich an diesem Tag das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal jährt. Vor 30 Jahren endete zudem der Bosnienkrieg.
Neues Transparent am Augsburger Rathausplatz kostet 5000 Euro
Bis 8. August wird es unterschiedliche Veranstaltungen zum Thema Frieden und Erinnerung geben. So tritt beispielsweise am Samstag, 10. Mai um 20 Uhr die Musikgruppe „Die Grenzgänger“ mit politischen Liedern aus dem Widerstand im Kulturhaus Abraxas auf. Am Sonntag, 11. Mai, werden ab 13 Uhr Texte im Dritten Reich verfemter Autoren im Augustanasaal vorgetragen. Jüdischem Leben auf der Spur ist ein interaktiver Stadtrundgang, der am 15. Mai ab 13.30 Uhr durch die Augsburger Innenstadt führt. Die kostenlosen Führungen durch den Erinnerungsort „Halle 116“ müssen entfallen, da das Gebäude wegen Einsturzgefahr seit Ende März geschlossen ist. Das Jubiläumsprogramm endet am 8. August mit der obligatorischen Friedenstafel auf dem Rathausplatz.

Wie berichtet, befestigte die Stadt am Mittwoch anlässlich des Jubiläumsjahres am Verwaltungsgebäude am Rathausplatz zudem ein neues Transparent mit der Aufschrift „Unser Erbe und unsere Selbstverpflichtung für ein friedliches Miteinander“. Es ersetzte das Banner mit der Aufschrift „Nie wieder ist jetzt“, das als Zeichen gegen Antisemitismus in Folge des Hamas-Anschlags auf Israel vor gut eineinhalb Jahren angebracht wurde. „Das neue Transparent ist ein sichtbarer Hinweis darauf, dass das Friedensfest-Jubiläum nicht nur unser historisches Erbe, sondern die Grundlage für unsere Selbstverpflichtung als Friedensstadt ist“, erklärte Oberbürgermeisterin Weber. Auf Anfrage erklärt die Stadt, dass das Banner bis zum 11. August hängen soll. Die Kosten hierfür belaufen sich demnach auf 5000 Euro.
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