Das Augsburger Textilviertel ist auf dem richtigen Weg
Plus Dass Martini mit dem Bau von Wohnungen im Augsburger Textilviertel wirtschaftliche Interessen verfolgt, ist Fakt. Wichtig ist aber ein Signal, das das Unternehmen an die Bürger sendet.
Das Textilviertel steht für die große Vergangenheit der Textilindustrie in Augsburg. Viele traditionsreiche Firmen hatten hier ihren Sitz, tausende Mitarbeiter waren beschäftigt. Das Textilviertel war ein Produktionsstandort. Mit dem Niedergang der Textilstadt änderte sich das Gesicht des Viertels. Die „Schleifenstraße“ durchtrennt es mittlerweile, sie bedeutete einen großen Eingriff. Nicht jedem gefiel das damalige Projekt. Widerstand formierte sich, 1997 kam es zum Bürgerentscheid. Die Mehrheit wollte die Schleifenstraße, doch inzwischen hat sich das Areal in Richtung Lech so stark weiterentwickelt, dass die einstige Umgehung heute mitten durch Wohnviertel führt – mit allen negativen Auswirkungen.
Das Augsburger Textilviertel hat sich stark verändert
Die City-Galerie, die auf dem früheren NAK-Gelände errichtet wurde, machte das Textilviertel ab 2001 zur Einkaufszone, die auch für auswärtige Besucher attraktiv ist. Die gute Verkehrsanbindung, gepaart mit der Nähe zur Innenstadt, machte das Gebiet auch zur guten Adresse für die Immobilienbranche. Viele Wohnungen entstanden. Nicht selten handelt sich es um teure Immobilien. Auch das Projekt der Firmengruppe Martini geht in diese Richtung. Dennoch ist es gut, dass es dieses Wohnangebot in Augsburg gibt. Die Stadt , die finanziell nicht gut dasteht, profitiert von betuchteren Bewohnern über die Lohn- und Einkommensteuer. Dass Martini mit dem Bau von Wohnungen wirtschaftliche Interessen verfolgt, ist Fakt. Wichtig ist aber ein Signal, das das Unternehmen an die Bürger sendet. Die Öffnung des Martiniparks ist ein Schritt, um das neue Textilviertel den Augsburgern ein Stück näherzubringen.
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