Ausbildung in Coronazeiten
Bewerber haben trotzdem gute Chancen
Die positive Nachricht vorne weg: Wer jetzt einen Ausbildungsplatz sucht, hat gute Chancen – auch in der Corona- Krise. Wo Interessenten Jobs finden, was bei der Ausbildung in Corona-Zeiten zu beachten ist und warum die Ausbildung trotz Krise Sinn macht. Antworten auf diese Fragen gibt es hier.
Wo finden Interessenten offene Ausbildungsplatze?
– Unter www.ihk-lehrstellenboerse.de finden Bewerber freie Ausbildungsplatze in ganz Deutschland. Sie können die Angebote nach Berufsgruppe und Beruf selektieren und gezielt in ihrer Region suchen. Jobsuchende können zudem selbst die Initiative ergreifen und ein Gesuch aufgeben, um von den Ausbildungsbetrieben gefunden zu werden. Die IHK hilft gezielt, damit Unternehmen und Bewerber zusammenfinden, erklärt Wolfgang Haschner, Leiter des Fachbereichs Ausbildung bei der IHK Schwaben.
Was, wenn ein Bewerber keine Stelle gefunden hat?
– Der 1. September gilt zwar in vielen Unternehmen als offizieller Ausbildungsstart. „Aber auch bei einem späteren Einstiegstermin ist nichts verloren“, sagt Haschner. Bis zum 31. Dezember ist ein Einstieg in die Ausbildung möglich.
In welchen Berufen stehen die Chancen aktuell gut?
– Nach wie vor gesucht werden vor allem Auszubildende in IT-Berufen oder in der Logistik. Auch im Handel gibt es viele offene Stellen sowie im beliebten kaufmännischen Bereich. „Es lohnt sich auf jeden Fall, in diesen Bereichen nachzufragen oder gezielt in der Lehrstellenbörse zu suchen“, sagt Haschner. Das gilt auch für die Gastronomie und den Tourismus. Die Branchen also, die in den vergangenen Jahren unter einem massiven Bewerbermangel gelitten haben, hat die Corona-Krise besonders getroffen.
Trotzdem haben sich zuletzt auch hier viele Betriebe gemeldet, die trotzdem ausbilden wollen. „Wir bekommen immer wieder offene Stellen gemeldet“, sagt Haschner.
Wie sicher ist die Ausbildung in der Krise?
– „Eine Berufsausbildung bietet auch in Corona-Zeiten beste Perspektiven für eine spätere Karriere“, sagt der IHK-Ausbildungsexperte. Die Wirtschaft in Bayern ist weiterhin auf gut ausgebildete Fachkräfte angewiesen, die Unternehmen stehen daher zu ihrer Verantwortung. Eine Umfrage des DIHK im Juni letzten Jahres hatte ergeben, dass die Betriebe in ganz Bayern an ihren Auszubildenden festgehalten haben. Im Vergleich zum Vorjahr kam es bei der Zahl der aufgelösten Ausbildungsverträge zu keiner signifikanten Veränderung.
Wie wird die Hygiene gewährleistet?
– Arbeitgeber haben eine Fürsorgepflicht für ihre Mitarbeiter und sind verpflichtet, umgehend Maßnahmen zu deren Schutz ergreifen. Dementsprechend gelten derzeit strenge Hygiene- und Abstandsregeln in den Unternehmen – für die Auszubildenden genauso wie für jeden anderen Mitarbeiter. Sollten die Fallzahlen steigen oder sinken, könnten diese Maßnahmen je nach Gefährdungslage verschärft oder gelockert werden. Auch mobile Arbeitsplatz-Losungen sind für Auszubildende denkbar.
Wie läuft der Unterricht während Corona?
– Mit dem aktuellen Lockdown gilt auch für Berufschüler/innen das Homeschooling. Die Schulen informieren Betriebe und Schüler/innen über die aktuelle Lage. Bei Präsenzunterricht an den Berufsschulen gelten die allgemeinen Hygiene- und Abstandsregelungen.
Text: pm/oH
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