Der Lech soll wieder ein Wildfluss werden – dafür wird jetzt tief gebohrt
Plus Der Lech bei Augsburg soll wieder ein wilder Fluss werden, trotzdem muss man ihn im Zaum halten. Damit das klappt, wird jetzt der Boden genau untersucht.
Das Wasser des Lechs rauscht bei Kissing über eine Betonschwelle im Flussbett. Am Ufer hört man ein lautes Klopfen, immer wieder - wumm, wumm, wumm. Ein Fahrzeug mit einem großen Hammer rammt ein Rohr 15 Meter tief in den Untergrund. Darin sammeln sich Kies, Ton und Sand. Es sind Bodenproben, die wichtige Erkenntnisse über den Baugrund am Fluss liefern werden. Bei der geplanten Renaturierung des Lechs zwischen Augsburg und Merching möchte man keine Risiken eingehen. Denn die Herausforderungen des Flussumbaus sind groß. Die Pläne des Freistaats sehen vor, den kanalisierten Lech auf einer Strecke von fast zehn Kilometern in eine verzweigte Flusslandschaft umzuwandeln. Einen Wildfluss zu schaffen - und ihn gleichzeitig im Zaum zu halten, ist nicht einfach.
"Für die detaillierte technische Planung im Abschnitt zwischen Staustufe 23 und Hochablass benötigen wir zahlreiche Bodenkennwerte", sagt Projektbetreuerin Simone Winter vom Wasserwirtschaftsamt Donauwörth. Mehr als 260 Beprobungen sind nötig. 120 Bohrlöcher müssen gerammt werden. Und das in einer sensiblen Zone. Die Erkundung findet in den Trinkwasserschutzgebieten der Stadt Augsburg und der Gemeinde Kissing sowie im Naturschutzgebiet statt. Aktuell läuft sie bei Kissing.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Ich bin von der "Nachhaltigkeit" dieser Maßnahme erstaunt. Zwischen zwei Staudämmen werden ein paar Flussschleifen eingebaut und schon hat man was "gutes" für die Natur getan. Dabei wird viel Geld verbraten und CO2 erzeugt.
Vielleicht würde es auch reichen, ein paar Bäche im Siebentischwald kontrolliert ausufern zu lassen, aber das wäre eine Lösung an der keine Baufirma etwas verdient.
Illusionen und Symbole prägen ja unsere Zeit. Hier kommt das nächste. Ein „Wildfluss“ soll entstehen, indem Statiken für Bauwerke erstellt und Bagger Erdreich bewegen.
Was wirklich entsteht, ist eine vom Menschen gestaltete (also künstliche) Flusslandschaft. Die wird wahrscheinlich ökologisch vielfältiger sein, als alles was „die Natur“ gestalten könnte. Aber warum können wir das dann nicht einfach so benennen? Das der Mensch Lebensräume für sich und andere gestaltet, passt einfach nicht ins aktuelle Narrativ vom der „menschengemachten Naturzerstörung“.
Und noch ein Tipp: Wenn man ein Windrad in die Lechaue stellt, kann man das mit der ökologischen Baubegleitung ganz klein halten.