Abtauchen im Zeichenfluss
Die amerikanische Künstlerin Heather Sheehan zeigt im Kunstverein ihre intimen Szenerien und Rollenspiele. Eine 25 Meter lange Wandzeichnung entstand in der Ausstellung
Eine Frau in einem schlichten Kleid geht barfuß, jeder Schritt langsam und tastend, an einem Flussufer entlang. Sie trägt ein weißes Kopftuch und legt unter einer Weide den Sack aus grobem Leinen und den schwarzen Stein ab, den sie wie ein Kind oder ihre Seele in den Armen trug. Dann dreht sie dem Betrachter des in Schwarz-Weiß gedrehten Videos den Rücken zu und schreitet ins Wasser, das ihr bald bis zu den Oberschenkeln reicht. Schnitt.
Die nächste Einstellung zeigt nichts als Wasser, den dahinströmenden Fluss. Ende. Diese „alighting on the river“ betitelte Arbeit aus dem Jahr 2015 ist charakteristisch für das Schaffen der 1961 im Bundesstaat New York geborenen Heather Sheehan. Die seit über 20 Jahren in Köln lebende Performance-Künstlerin inszeniert stille, intime Szenen, in denen es um Veränderung und Verwandlung geht. Die bedeutungsoffenen poetischen Bilder, die sie findet, sind ganz losgelöst von aktuellem gesellschaftlichen Kontext oder wiedererkennbaren Orten. Sheehan arbeitet mit einfachen, archaischen Materialien wie grobem Leinen, Jute und Seidenstoffen, mit Tauen, Holz und Steinen. Die Fotosequenzen, die sie auf Dachspeichern, in leeren Zimmern oder in der Natur aufnimmt, sind intime Selbstinszenierungen ohne jedes Publikum: Die Amerikanerin fotografiert sich analog mit Selbstauslöser. Ihre Arbeiten tragen Titel wie „Das Entrinden der Weide“ oder „Sack & Spirit“.
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