American Lebensfreude
Swing zum Kriegsende
So hat es sich angefühlt, als die amerikanischen Soldaten kamen: Scharfe Rhythmen im Stolperschritt der Synkopen vom Schlagzeug, treibender Groove der swingenden Gitarre, ein tanzender Kontrabass und ein Akkordeon, das den betulichen Volkston gründlich verlernt hat. Oder Saxofon und Trompete in einer erweiterten, schrägen Harmonik. Nein, diese „Negermusik“ fügte sich keinem gleichmacherischen Marschtritt, widersetzte sich auftrumpfendem Pathos, sie war rebellisch, jugendlich und lebensfroh. Es hatte schon seinen Grund, dass die Nazis den Swing hassten. Diese Musik war wirklich subversiv.
Exakt 70 Jahre nach Kriegsende – und 70 Jahre in Friedenszeit – feierten Augsburger Jazzfreunde im rappelvollen Hoffmannkeller des Theaters die wiedergewonnene Lebensfreude. Die vier virtuosen Instrumentalisten Josef Holzhauser (git, trump), Uli Fiedler (bass), Walter Bittner (drums) und Daniel Mark Eberhardt (akk, sax) feuerten das Publikum etwa mit „Chattanooga Choo Choo“ an und beflügelten die drei zauberhaften Sängerinnen Ute Legner, Andrea Rother und Barbara Frühwald. Wie einst die Andrew Sisters schmetterten diese das „Sing, Sing, Sing“, ermutigten die Kriegsheimkehrer mit der melancholischen Rumba „Pick Yourself Up!“ und trällerten als Rausschmeißer „Bei mir bist du scheen“ – alles im kessen Hüftschwung.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.