Angst um Immobilien: Reichsbürger betrügen Reichsbürger
Drei Männer machen aus der Angst von Immobilienbesitzern ein Geschäftsmodell. Sie bieten gegen Gebühr Sicherungsscheine an. Nun standen sie vor Gericht.
Er kandidierte schon für die rechtsextreme NPD. In einer Kleinstadt in Schleswig-Holstein wollte er sich auch mal zum Bürgermeister wählen lassen, kam aber nur auf 1,6 Prozent der Stimmen. Als seinen Beruf gibt er "Oberreichsanwalt" an. Die Behörden ordnen ihn der sogenannten Reichsbürger-Szene zu. Nun wurde der 54-Jährige vor dem Augsburger Amtsgericht zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt, weil er laut Urteil andere Anhänger der "Reichsbürger"-Bewegung um über 100.000 Euro betrogen hat.
Reichsbürger witterten lukratives Geschäftsmodell
Die sogenannten Reichsbürger glauben nicht an die Existenz der Bundesrepublik. Sie beharren darauf, dass das Deutsche Reich noch immer existiere. Die Angehörigen der Bewegung sind dadurch offensichtlich auch anfällig für Betrügereien. Neben dem 54-Jährigen mussten sich am Freitag auch noch zwei Mittäter vor Gericht verantworten. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hatten die Angeklagten aus der Angst von Immobilieneigentümern um ihren Besitz ein für sie lukratives Geschäftsmodell gemacht.
Konkret lief das so ab: Die Angeklagten erklärten den Opfern, dass laut einer Vereinbarung der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs kein Deutscher mehr Eigentümer einer Immobilie werden könne. Für den Fall, dass die Bundesrepublik untergehe, sei ihr Besitz verloren. Die einzige Möglichkeit sei, sich gegen eine Gebühr den Grundbesitz direkt bei den Alliierten sichern zu lassen. 4000 Euro verlangten die Angeklagten zunächst für diesen Service, später verdoppelten sie die angebliche Gebühr dann auf 8000 Euro.
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