Aufruf 1916: „Heraus mit dem Golde!“
Das klamme Kaiserreich schöpfte Edelmetalle aus der Schmuckschatulle ab. Augsburg musste Notgeld drucken.
Das ab 1914 kriegführende deutsche Kaiserreich benötigte dringend Gold. Mit diesem Edelmetall konnte es in neutralen Ländern Rohstoffe einkaufen, als die Deutsche Mark dort nicht mehr akzeptiert war. Um die Goldreserven der Reichsbank zu erhöhen, mussten bereits ab Juli 1914 Banken eingezahlte 10- und 20-Mark-Goldmünzen einbehalten. Das 20-Mark-Stück wiegt 7,96 Gramm und enthält 7,169 Gramm reines Gold. Die Goldstücke mit dem Porträt von Kaiser Wilhelm II. wurden ebenso eingeschmolzen wie die goldenen Zwanziger mit dem Konterfei von Bayern-König Ludwig III. Sie verschwanden aus dem Zahlungsverkehr, noch bevor die beiden Abgebildeten ihren Thron verloren.
Diese Goldquelle versiegte rasch, denn nach Kriegsbeginn hortete jedermann Gold und Silber. Damit wurde werthaltiges Hartgeld dem Geldkreislauf entzogen und die Reichsbank ging beim Goldeinzug leer aus. Die bayerische Regierung versuchte, mit verdeckten propagandistischen Mitteln an Goldmünzen zu kommen. Sie versandte im Dezember 1914 Schreiben an königlich-bayerische Amtsstellen, Lehrer und Pfarrer mit der Anweisung, bei der Bevölkerung an den Patriotismus zu appellieren und alle Schichten zur Herausgabe von Goldmünzen zu bewegen. Edelmetallmünzen konnten selbst in Postämtern gegen Papiergeld getauscht werden. Die deutsche Presse stellte sich ebenfalls in diesem Sinne in den „vaterländischen Dienst“.
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