Auftrag abgelehnt!
Warum Arbeitsamts-Chefin Elsa Koller-Knedlik eine Jeans-Jacke und eine Blumenbestellung nie vergisst /
Als Jugendliche hatte Elsa Koller-Knedlik einen ganz besonderen Wunsch: Sie wollte unbedingt eine spezielle Jeans-Jacke haben. Schlicht im Schnitt und in der Ausführung und damit kombinierbar mit fast allen Kleidungsstücken aus ihrem Schrank. „Zu der Zeit waren Jeans-Jacken eigentlich überhaupt nicht gefragt, aber ich wollte diese Jacke unbedingt“, erinnert sie sich zurück. Das Problem: Die Jacke kostete damals 70 Mark. Viel Geld, das Koller-Knedlik nicht hatte und auch von den Eltern nicht bekam. Also musste ein Ferienjob her, um sich das gute Stück leisten zu können.
Koller-Knedlik landete in ihrer damaligen Heimat Oberpfalz in einer Auspuff-Fabrik, bei der sie an einer Maschine stehend kleine Einzelteile des Auspuffs stanzte. „Das war ein sehr monotoner Job und ich habe schon bald angefangen, während der Arbeit Vokabeln durchzugehen oder Gedichte aufzusagen. Denn irgendwie mussten die acht Stunden ja gemeistert werden“, erzählt sie lachend. Aber es sei eben das erste Jobangebot gewesen, was rein kam und ohne Führerschein gut erreichbar war. Am Ende hat sich die Mühe auch gelohnt. „Ich habe dort erstmals so richtig gelernt, was Geld wert ist.“ Und auch die Jeans-Jacke konnte sie sich am Ende leisten. Bis heute hängt das Kleidungsstück in ihrem Schrank.
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