4500 Euro Strafe für 4000 Kinderpornos: Ist das Urteil gegen den Richter zu milde?
Plus Dass ein ehemaliger Richter wegen des Besitzes von 4000 Kinderpornos nicht mindestens eine Bewährungsstrafe erhielt, wundert einen Augsburger Anwalt. Das sagt die Justiz dazu.
Die Verurteilung des einstigen Richters des Augsburger Landgerichts, der zuletzt Vorsitzender Richter des Oberlandesgerichts (OLG) München war, schlägt in Augsburger Justizkreisen hohe Wellen. Dort herrscht nicht nur Fassungslosigkeit, schließlich galt der 59-jährige Familienvater als Vorzeigebeamter, der eine beachtliche Karriere hingelegt hatte und für viele ein langjähriger Kollege war. Gerätselt habe man, weil er als Vorsitzender Richter des OLG plötzlich aus dem Amt ausgeschieden war, heißt es hinter vorgehaltener Hand. Schließlich war er erst im Jahr 2019 in diese Position aufgestiegen. Dass der Verurteilte wohl wegen strafmildernder Umstände sein Amt aufgegeben hatte, konnten Außenstehende zu diesem Zeitpunkt nicht wissen. Viele entsetzt, dass der Richter seine Position ausgenutzt und kinderpornografische Dateien für sich genutzt hat, die in seiner Zeit als Richter am Augsburger Landgericht bei ihm über den Tisch gingen. Es ist nicht nur Bestürzung, die der Fall in Justizkreisen ausgelöst hat, es wird auch Unverständnis und gar Empörung über das Urteil geäußert, das einige zu mild finden.
4500 Euro Strafe für 4000 Kinderpornos: Urteil gegen Richter zu milde?
Der Richter wurde wegen des Besitzes von über 4000 Dateien mit kinderpornografischem Inhalt, meist Bilder und wenige Videos, zu 150 Tagessätzen à 30 Euro, also insgesamt 4500 Euro, verurteilt. Wie hoch ein Tagessatz ausfällt, wird am Nettoeinkommen eines Beschuldigten bemessen. Der Richter hatte zu dem Zeitpunkt schon seinen Dienst quittiert. Weil er den Strafbefehl akzeptiert hatte, war es zu keiner Hauptverhandlung gekommen, die sicherlich die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf ihn gelenkt hätte. Er gilt als rechtmäßig verurteilt. Publik wurde der außergewöhnliche Fall nun dennoch. Dass der 59-Jährige nicht mindestens eine Bewährungsstrafe erhalten habe, sei für ihn ein Rätsel, sagt ein Augsburger Anwalt, der namentlich nicht genannt werden will.
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Die Diskussion ist geschlossen.
In meinen Augen ein Skandal. Andere landen im Gefängnis, die 'nur' vorhandene Kinderpornos weiter verbreiten. Der Richter hat jedoch selbst aktiv Pornos in den Umlauf gebracht, war quasi 'Urheber'.
Alle Eltern von Kindern, die in Sachen Kinderporno über den Tisch dieses Richters gewandert sind, sollten ihn jeweils einzeln Anzeigen, damit das noch ein Nachspiel bekommt.
Macht ca. 88 Cent pro Porno mit viel leid für die Opfer! Das ist eindeutig zu Mild, insbesondere dann wenn man auch noch seine Machtstellung im System ausnutzt, um an neues Material zu kommen. Pfui Teufel!
Naja, eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus..so einfachist das..jeder andere wäre um einiges schwerer bestraft worden. Was auch vollkommen richtig ist, Kinderpornos sind für michcein schweres Verbrechen!!