
Ärger über Schmiererei beim Fitness-Studio Shark You in Augsburg

Plus Die Inhaberin des Fitness-Studios Shark You in Augsburg kämpft wie ihre Kollegen ums Überleben. Nun erlebte sie eine böse Überraschung, die bei ihr das Fass zum Überlaufen brachte.

Freunde und Kunden kennen Sharky von Stetten als gut gelaunte Powerfrau. Auch während des zweiten Lockdowns treibt die Chefin des Fitness-Studios Shark You in der Berliner Allee mit Video-Sportstunden regelmäßig den Puls der Trainingswilligen in die Höhe. Das Video, das die 46-Jährige kürzlich auf Facebook gepostet hat, fällt aus dem Rahmen. Von Stetten steht dabei auf dem Parkplatz ihres Studios, hinter ihr eine weiße Wand mit einer mehrere Meter langen Schmiererei. Mit Tränen in den Augen und zitternder Stimme tut die 46-Jährige in dem knapp zweiminütigen Beitrag ihre Fassungslosigkeit kund.
"Ich bin normalerweise nicht so empfindlich", kommentiert Sharky von Stetten das Video mit ein paar Tagen Abstand. Dass sich jemand - mutmaßlich zwischen Silvester und 4. Januar - an einer erst im Sommer frisch gestrichenen Wand ausgetobt hat, brachte bei ihr das Fass zum Überlaufen. Denn auch die Studiobetreiberin kämpft aufgrund der Corona-Epidemie ums wirtschaftliche Überleben. Erstmals im März mussten sie und ihre Mitarbeiter in Zwangspause gehen. Als die Sportstätte im Frühsommer wieder öffnen durfte, kamen die Kunden zurück. Allerdings nicht mehr so zahlreich wie vor der Pandemie. Dafür sorgten unter anderem die strengen Hygieneregeln, die pro Raum nur noch eine bestimmte Anzahl von Teilnehmern zuließ. Die fixen Kosten und die Honorare seien aber gleichgeblieben, egal, ob 40 oder nur noch 20 Personen in einen Kurs kämen, sagt Sharky von Stetten.
Ärger über Schmiererei beim Fitness-Studios Shark You in Augsburg
Seit Ende Oktober ist das Shark You wie alle anderen Fitnessstudios und Amateursportanlagen erneut geschlossen. Die festen Mitarbeiter befänden sich in Kurzarbeit, sie als Unternehmerin warte noch immer auf die zugesagte Novemberhilfe, schildert die Chefin ihre aktuelle Situation. Ein Ende dieses Zustands sei nicht abzusehen. Angesichts der hohen Infektionszahlen rechnet die Geschäftsführerin nicht mit einem baldigen Neustart. Im Frühjahr könnte es langsam wieder losgehen, hofft sie. Einen Normalbetrieb erwartet sie aber erst wieder, wenn ein guter Teil der Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft ist. Wie schnell sie in ihrem Kursstudio mit sieben Trainingsräumen und einem Außenplatz wieder an die Zeit vor der Pandemie anknüpfen kann, steht in den Sternen. Während der vergangenen Monate seien nicht wenige Kunden abgesprungen.
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Zunächst aber geht es der Augsburgerin darum, dass der Verursacher der Schmiererei gefunden wird. Gleich nachdem sie die böse "Neujahrsüberraschung" entdeckt hat, rief sie die Polizei und brachte die Tat zur Anzeige. Die Fachleute konnten den eigentümlichen Schriftzug entziffern: "Nico der Vernichter" steht an der Wand geschrieben. Die Polizei habe sie gefragt, ob sie mit jemandem namens Nico Ärger habe. Sharky von Stetten schüttelt den Kopf.

Ohnehin kann sie sich nicht vorstellen, dass jemand aus ihrem Umfeld die Straftat begangen hat. Klar sei nur: Der Übeltäter habe sich entweder über den eigentlich abgesperrten Parkplatz oder über den Fußweg am Lech Zutritt aufs Gelände verschafft und sich dann mit der Spraydose an der Wand verewigt. Ob Langeweile, Lust auf Nervenkitzel oder blinde Zerstörungswut dahintersteckt - die Fitnesstrainerin hätte das eine oder andere Rezept parat, wie jemand seine (überschüssige) Energie auf bessere Weise loswerden kann.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Shark You ist ja auch ein komischer Name: Zu deutsch "ich beschwindle dich".
Auf diesen stümperhaften Schriftzug gehört ein ordentliches Grafitto, mit einem Hai, der Hanteln stemmt. Mit viel Glück würde das die Besitzerin sogar kostenlos bekommen.
Gute Idee in jeder Hinsicht!
Wenn die Fitness-Trainerin damit einverstanden ist, sollte die AZ das mit einem öffentlichen Aufruf an die Künstler in der Szene unterstützen.