Abzug ins Gesundheitsamt: Hier fehlt in Augsburg Personal
Plus Um Personal für die Pandemie-Bekämpfung zu haben, wird das Bücherei-Angebot in Augsburg eingeschränkt. Andere Referate müssen noch mehr Personal abgeben.
Es bleibt vorerst bei starken Einschränkungen in mehreren Augsburger Stadtteilbüchereien. Die Büchereien in Lechhausen, Göggingen und Kriegshaber sind teils ganz geschlossen, teils nur eingeschränkt geöffnet - vor allem, weil Mitarbeiter der Bibliotheken in der Corona-Nachverfolgung arbeiten müssen. Das stößt auf Kritik, einen Kurswechsel gibt es in der Stadtregierung deshalb aber nicht. Die Verwaltung hofft allerdings, die Einschränkungen mittelfristig ein Stück weit zurückfahren zu können.
Wie Bildungsbürgermeisterin Martina Wild (Grüne) auf Anfrage unserer Redaktion sagte, wolle man das Personal in Kriegshaber bei der Kontrolle der 3G-Regelungen durch externes Sicherheitspersonal entlasten, sodass man auf eine leichte Ausweitung der Öffnungszeiten hoffe. Und in Lechhausen, wo der Betrieb aktuell komplett eingestellt ist, hoffe man im Zuge einer Rotation beim ins Gesundheitsamt abgeordneten Personal in absehbarer Zeit wieder auf zumindest eingeschränkte Öffnungszeiten. Die Komplettschließung in Lechhausen tue "besonders weh, vor allem, da wir den Standort während der Pandemie erst eröffnet haben und hier eine großartige Stadtteilbücherei geschaffen wurde", so Wild. Für den Standort in Göggingen, so Wild, gebe es aber vorerst weiter keine Öffnungsperspektive. Auch die große Zentrale in der Stadtmitte wird - wie schon seit März - weiter mit eingeschränkter Öffnungszeit von 11 bis 17 Uhr unter der Woche laufen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
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Die Formulierung der AA "Die Büchereien in Lechhausen, Göggingen
und Kriegshaber sind teils ganz geschlossen, teils nur eingeschränkt
geöffnet " ist angesichts der Realität recht geschönt, wenn zwei von
drei der aufgeführten Büchereien ganz geschlossen sind.
Was die Auswirkungen auf die Stadtbücherei (bezogen auf deren
Personalstand) betrifft, will man wohl mit der Zitierung einer "Ab-
ordnungsquote von 0,92 Prozent des Stammpersonals" nur Nebel-
kerzen werfen .......
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Zur Präzisierung der Realität und zum besseren Verständnis für
die Auswirkungen der getroffenen Maßnahmen:
Wieviel Personen bei einer Gesamtzahl von ? Personen des Gesamt-
personals der Stadtbücherei wurden abgezogen?
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Die letzte Frage wurde noch immer nicht beantwortet (und
somit wohl auch nicht seitens der AA nachgefragt).
Im Online-Artikel "So ist die Stadt Augsburg für die Corona-
Kontaktnachverfolgung aufgestellt" (02.11.2021) begnügt
sich die AA mit der dürftigen Formulierung "Bildungsreferat
... .. .weniger stark belastet".
Welch informativer Journalismus ...........
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Aufschlußreicher (hinsichtlich der Belastung des Personals
der Bücherei) als die von der AA zitierte "Abordnungsquote
von 0,92 Prozent des Stammpersonals" des Bildungsreferats
(17 von 1853 Beschäftigten):
"... der Fakt, dass 20 Prozent des Büchereipersonals vom zu-
ständigen Personalreferenten der CSU, Frank Pietsch, in das
Gesundheitsamt abkommandiert wurden. Das betrifft mit be-
sonders negativen Folgen auch Führungskräfte, die zu Team-
leitern für das Gesundheitsamt ausgebildet werden. Und es
betrifft medienpädagogisches Fachpersonal, das dringendst
benötigt wird für die fundamentale Kernaufgabe der Stadt-
bücherei: Leseförderung und Vermittlung von Lese- und Me-
dienkompetenz. Auch die Servicestelle für Schulbibliotheken
war ein ganzes Schuljahr nicht besetzt - mit gravierenden De-
fiziten für Lehrer*innen und Schulen"
(so in a3kultur - Ausgabe November unter "Fehlstart")
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Ich finde, die Stadt hat ihre Entscheidung aufgrund sachlicher Überlegungen und Fakten getroffen und begründet diese auch schlüssig. Es ist vollkommen klar, dass die jeweils von Einschränkungen Betroffenen klagen: warum wir, warum nicht andere?
Die Schließung von Stadtteilbüchereien und Verknappung der Öffnungszeit der Hauptbibliothek ist ja keine dauerhafte Angelegenheit. DANN wäre der Aufschrei und die Empörung verständlich. Sicher ist es nicht schön, dass nun nach dem Corona-Lockdown das Leseangebot erneut reduziert wird, aber wenn der Bücherbus wieder fahren kann, lässt sich die Situation entschärfen.
Was wenn man zwischen Bäderzeiten für Schwimmkurse und Öffnungszeiten für Bibliotheken auswählen müsste?
Ich teile Herrn Pintsch' Einschätzung, dass gesetzliche Aufgaben Vorrang haben müssen.
Die Stadt hat übel Prügel bezogen als letztes Jahr bei der Nachverfolgung etliches schief lief. Dass sie aus der Erfahrung Schlüsse zog und nun nicht mehr auf freiwilliges aber ungeschultes Engagement setzen will, ist deshalb verständlich. Auch diese Zeitung forderte, dass 'Beamte' der Stadt herangezogen werden müssten für die Aufgabe. Wer das fordert, muss auch Verständnis dafür aufbringen, dass dort wo Personal abgezogen wird, Engpässe entstehen. Darüber zu befinden, wo diese am Verträglichsten sind, sollte man denen überlassen, die einen Überblick über die Dienststellen aller Referatsbereiche haben.
Am Unsinnigsten und Populistischsten war das Argument, Personal aus dem Rathaus abzuziehen, weil sich dieses bei dem unattraktiven Volksbegehren nur langweile. Wer solche Ideen hat, den nehme ich nicht ernst.