
Das Pfarrheim nimmt künftig 50 Kinder auf

Die Pfarrgemeinde St. Franziskus in der Firnhaberau löst ihre Finanzmisere. Nach Generalsanierung des Begegnungszentrums wird am Martin-Gomm-Weg ein Hort eröffnet.
Was lange währt, wird endlich gut. Am Sonntag, 7. April, wird das neu sanierte Begegnungszentrum (BGZ) der katholischen Pfarrgemeinde St. Franziskus in der Firnhaberau eingeweiht. Es ist eine große Freude für die Pfarrgemeinde, zumal es vor einigen Jahren zunächst so ausgesehen hatte, dass die Finanzierung der laufenden Kosten für das im Jahr 1977 gebaute Pfarrheim auf Dauer nicht mehr von der Pfarrgemeinde mit ihren heute rund 2500 Katholiken hätte gestemmt werden können.
Die Lösung kam mit einer neuen Entwicklung: Vonseiten der Stadt Augsburg hatte sich gezeigt, dass in diesem Stadtteil, in dem viele Familien wohnen, künftig ein höherer Bedarf an Hortplätzen besteht. Da der bisherige Hort an der katholischen Kindertageseinrichtung St. Franziskus nicht ausreichte, allein schon wegen der Raumnot, beschloss man eine Nutzungsänderung des Begegnungszentrums: Es sollte ein Hort für 50 Plätze in zwei Gruppen in das bestehende Begegnungszentrum am Martin-Gomm-Weg neu eingebaut werden.
Nur ein paar Schritte von der Schule entfernt
Das ist inzwischen geschehen: Seit September 2018 läuft im nördlichen Teil des BGZ der Hortbetrieb in seinen neuen Räumen, die großzügig, hell und freundlich gestaltet sind. Nur ein paar Schritte haben die Hortkinder von der Volksschule Firnhaberau hinüber zum Hort. Ein Teil des bisherigen Gartens des benachbarten Pfarrhauses von St. Franziskus bildet jetzt die Außenanlage des Horts – mit neuem Kletter-Baumhaus und Matschanlage.
Die Pfarrei St. Franziskus hat mit dieser Lösung gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Es wurde nicht nur ein größerer Hort geschaffen, im Zuge des Neubaus konnte auch der restliche Bauteil des BGZ saniert und auf heutigen bautechnischen Stand gebracht werden. So wurden unter anderem die gesamte Haustechnik, die Fenster und die Türen erneuert. Auch in Sachen Brandschutz und Energieeffizienz ist das BGZ wieder neu aufgestellt. Die Gesamtkosten des Hort-Neubaus und der Sanierung belaufen sich auf circa zwei Millionen Euro, dank der unterschiedlichen Zuschussgeber – der Stadt Augsburg, der Regierung von Schwaben und der Diözese Augsburg –, ist die finanzielle Belastung durch die Baukosten, die auf der Pfarrgemeinde liegt, überschaubar.
Finanzieller Spielraum durch Vermietung
Und doch muss die Gemeinde, um das BGZ auf Dauer zu unterhalten, das Ihre beitragen. „Die Nebenkosten werden nun auf mehrere Schultern verteilt“, erläutert Maximilian Baunz, Mitglied der Kirchenverwaltung von St. Franziskus, der für die Kindertagesstätte von St. Franziskus zuständig ist. Die Vermietungen – allen voran an den Hort, auch an die DJK und die Mittagsbetreuung – schaffen den finanziellen Freiraum dafür, dass die restlichen Räume des BGZ, vor allem der große, teilbare Pfarrsaal, den verschiedensten Gruppen und Gremien der Pfarrei zur Verfügung stehen kann. „Das BGZ war und ist ein wichtiger Treffpunkt für jede Generation“, sagt Pfarrer Anton Schmid, „von der Krabbelgruppe über die Jugend bis hin zum Seniorenkreis, alle kommen hier zusammen.“ Zur Finanzierung des Unterhalts trägt auch ein Freundeskreis bei, der sich vor einigen Jahren gebildet hatte, als die Firnhaberauer sich mit aller Kraft für den Erhalt ihres BGZ starkgemacht haben.
Pfarrer Anton Schmid, der sich Ende August in den Ruhestand verabschiedet, ist froh und dankbar dafür, dass das große Projekt BGZ nun abgeschlossen ist. St. Franziskus wird ab 1. September dieses Jahres mit Christkönig zur Pfarreiengemeinschaft, neuer Pfarrer wird Michael Kratschmer, bisher Klinikseelsorger in Memmingen.
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