Gedenkort: Kein Gewerbe in Halle 116
Stadt schwenkt nach Protesten um, um die die Diskussion zu beruhigen
Die Stadt lässt ihre Überlegungen, Teile der Halle 116 auf dem Sheridan-Areal für eine gewerbliche Nutzung freizugeben, fallen. Im Bauausschuss am Donnerstag sagte Baureferent Gerd Merkle (CSU), dass er angesichts der Vorbehalte in Teilen der Bürgerschaft einen entsprechenden Beschlussvorschlag zurückziehe. In der Halle waren während der NS-Zeit Zwangsarbeiter untergebracht. Vorgesehen ist in einem Teil des Gebäudes ein „Denkort Frieden“, der unter anderem die Schicksale der Zwangsarbeiter thematisiert. Die Planungen dafür laufen schon seit Jahren.
Für Protest sorgte, dass die Bauverwaltung den Rest des Gebäudes für eine gewerbliche Nutzung freigeben wollte. Dies sei sinnvoll, um ein wirtschaftlich tragfähiges Konzept für das Gesamtgebäude zu bekommen, so die Begründung. Dafür brauche man Mieteinnahmen. Man habe nie vorgehabt, dort gewerbliche Nutzungen zuzulassen, die der Geschichte des Gebäudes nicht gerecht würden, betont Merkle. Ohnehin wird die Stadt das Gebäude demnächst in ihr Eigentum übernehmen. Damit habe man ohnehin in der Hand, welches Gewerbe sich dort ansiedelt. Allerdings wolle man, um die Diskussion zu beruhigen, nun komplett auf Gewerbe verzichten, so Merkle. Möglicherweise wird das gesamte Gebäude dem „Gemeinbedarf“ gewidmet, sodass dort nur soziale oder kulturelle Nutzungen möglich sind. Sowohl Grüne als auch die Ausschussgemeinschaft im Stadtrat hatten einen Verzicht auf Gewerbe gefordert.
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