
Grenzenlos-Festival: Die bunte Mischung kommt an


Das Augsburger Festival Grenzenlos zieht bislang 50.000 Besucher an. Mancher fühlt sich an das Münchner Tollwood-Fest erinnert.
Es sind diese Momente, die das Festival Grenzenlos zu einem besonderen Erlebnis machen: Samstag, 22 Uhr, ein lauer Sommerabend, die Plätze auf den Bierbänken sind belegt, Lichteffekte überstrahlen das weiträumige Areal, das Dröhnen einzelner Bässe klingt durch die Nacht, der Duft von orientalischen Gerichten zieht durch die Nase, an anderer Stelle wird über den Preis einer bunten Mütze verhandelt, unweit davon entfernt kauft eine junge Frau mehrere Kerzen. Und dies alles im Schatten des Gaskessels. Jenes historischen Gebäudes, das den Augsburgern eher fremd ist.
Grenzenlos schafft es, dieses Areal im Stadtteil Oberhausen mit Leben zu erfüllen, mit sehr viel Leben. Mit Leben in vielen Facetten.
Das ist der Eindruck, den Besucher gewinnen, den auch Händler und Musiker auf dem Fest spüren. Dass Grenzenlos bei der dritten Auflage in Augsburg angekommen ist, zeigt sich an der Besucherschlange vor dem Haupteingang.
Erstmals wird für den Zugang aufs Gelände ein Eintritt von drei Euro erhoben, wobei ein Euro an Ständen rückvergütet wird. Einzelne Konzerte kosten eigens. Die Besucher zahlen, ohne zu murren. „Dieses Fest ist das Eintrittsgeld wert“, heißt es.
Auch auf dem Festgelände selbst sind die Preise moderat. Ein helles Bier und ein Weizen kosten 3,20 Euro, Spezi und Apfelsaftschorle gibt’s für 2,50 Euro. Das Weizen gibt’s übrigens in einem Kunststoffglas, das einem Glas täuschend ähnlich sieht. Bei der Preisgestaltung hat Veranstalter Jürgen Strehle auf Beschwerden aus dem Vorjahr reagiert, als einige alkoholfreie Getränke noch teurer waren als jetzt.
Verkehr: Beim Shuttle-Bus gibt es Probleme
Organisatorisch mag vielleicht auch bei der dritten Auflage nicht immer alles klappen, da das Parkplatzangebot rund um das Gaswerk begrenzt ist. Der eingesetzte Shuttle-Bus vom Plärrerbad wird angenommen. Und viele Besucher kommen mit dem Fahrrad. Probleme macht der Shuttle-Bus jedoch dann, wenn viele Besucher direkt mit dem Auto das Festgelände ansteuern. Dann gibt’s auch für den Bus kein Durchkommen. „Wir kennen die Problematik“, sagt Strehle, „und suchen nach einer Lösung.“

Wer sich mit Leuten auf Grenzenlos unterhält, die auch andere Erfahrungen mit Festivals haben, hört immer wieder die Worte „ein kleines Tollwood“. Gut mit der Dimension, wie sie in München zweimal im Jahr zu erleben ist, kann Grenzenlos nicht verglichen werden, doch der Ansatz ist vergleichbar. Auch Grenzenlos will, wie Veranstalter Jürgen Strehle sagt, Musik, Kunst, Unterhaltung und Sport verbinden. Es sei ein Angebot an die ganze Familie. So war am Sonntag der Familientag auch gut besucht.
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