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Augsburg
24.01.2021

Hakenkreuz im Chat: Jugendliche stehen öfter wegen Nazi-Symbolen vor Gericht

Hakenkreuz-Schmierereien wie diese am Oberhauser Bahnhof findet man immer wieder. In sozialen Medien häufen sich Fälle, in denen Jugendliche verfassungsfeindliche Symbole posten.
Foto: Annette Zoepf

Plus Ein 18-Jähriger dachte sich nichts, als er Hitler-Sticker auf WhatsApp verschickte. Dann stand die Augsburger Kripo vor der Tür. Am Jugendgericht landen immer mehr solcher Fälle.

Eines Tages stehen Kripobeamte vor der Haustür der Familie F. - wegen ihm. Erik F. (Name geändert) sagt, er wusste überhaupt nicht, was die Beamten von ihm wollten. Noch nie zuvor hatte der 18-Jährige mit der Polizei zu tun gehabt oder war in Konflikt mit dem Gesetz geraten. Als sein Smartphone konfisziert wird, ist er verblüfft. Den Ermittlern der Augsburger Kriminalpolizei geht es um Beiträge, die der Schüler vor rund zwei Jahren in eine WhatsApp-Chatgruppe geschrieben hatte. Erik F. hatte sie längst vergessen, in der Chatgruppe ist er nicht mehr aktiv. Doch nun kommen unerwartete Konsequenzen auf ihn zu.

Erik F. landet wegen Volksverhetzung und Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole vor dem Jugendgericht. Es geht um fünf Posts, die er im Alter von 16 Jahren in die Chatgruppe gestellt hatte. Einer von ihnen zeigte Hitler mit der Hakenkreuz-Armbinde als sogenannten Sticker, dazu die Unterschrift: "Jude Nacht" - in Anlehnung an "Gute Nacht". Das Gericht verdonnert den jungen Augsburger zur Teilnahme an einem Projekt, das in Augsburg ins Leben gerufen wurde. Es heißt "RechtsWeg", richtet sich gegen Hass, Gedankenlosigkeit und Geschichtsvergessenheit und zielt auf Jugendliche und Heranwachsende im Alter von 14 bis 20 Jahren ab.

Oftmals stößt die Augsburger Polizei durch Zufall auf solche Beiträge

Das neue Projekt wird vom Verein "Brücke", der sich vor allem um straffällige Jugendliche kümmert, in Kooperation mit der Jugendabteilung des Augsburger Amtsgerichts angeboten. Denn die Jugendrichter stellten in jüngster Zeit eine Zunahme derlei Straftaten fest, berichtet Angela Friehoff, Jugendrichterin und Leiterin der Abteilung. "Das Phänomen ist noch recht jung. Aber wir beobachten mit Sorge, dass sich die Fälle häufen." Immer öfter komme es vor, dass Jugendliche strafbare politische Inhalte wie verfassungsfeindliche Symbole, volksverhetzende Fotos in sozialen Medien erstellen und verbreiten, den Holocaust leugnen oder verspotten. Flüchtlinge werden auch immer wieder zur Zielscheibe. Oftmals stoßen die Ermittler nur durch Zufall auf solche Beiträge, wenn sie etwa im Rahmen einer anderweitigen Ermittlung Handys sicherstellen und Chatprotokolle durchgehen. So kamen die Ermittler auch auf Erik F. Er muss er an vier Einzelgesprächen bei der "Brücke" teilnehmen. Und nicht nur das.

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So funktioniert das neue Augsburger Projekt "RechtsWeg"

Erwin Schletterer ist seit vielen Jahren Leiter des Vereins "Brücke". "In den Einzelgesprächen machen wir uns zunächst ein Bild von dem Jugendlichen. Wer ist er, was sind die Hintergründe seiner Taten, hat derjenige Kontakt zu rechten Gruppierungen", erklärt Schletterer. Dann würde die Kenntnis über den Nationalsozialismus überprüft und aufgefrischt. "Manchmal ist es erschreckend, wie wenig die jungen Leute darüber wissen." Erik F. etwa sagt: "Ich war 16 Jahre alt, als ich von einer unbekannten Telefonnummer in eine Gruppe auf WhatsApp hinzugefügt wurde." Über hundert Mitglieder habe diese Gruppe gehabt. Darin tauschten sich junge Menschen aus ganz Deutschland über Gott und die Welt aus. "Ich fand das gut, man unterhielt sich über Hobbys oder schickte Bilder. Mit manchen trat ich dann auch einzeln in Kontakt."

Solche Chatgruppen gebe es viele, berichtet der 18-Jährige. Als der Gruppenname irgendwann auf einen rassistischen Begriff geändert wurde, habe er sich nicht viel dabei gedacht. Auch nicht, als in der Gruppe Stickerbilder herumgeschickt wurden, die den Holocaust verherrlichten. "Ich machte mir darüber keine Gedanken", sagt der junge Mann. Auch er verbreitete fünf solcher Sticker im Chat. "Sonst wird man ein Außenseiter. Es ging einfach darum, dabei zu sein", versucht Erik F. sein Verhalten zu erklären. Dabei habe er noch nie rechte Gedanken gehabt, betont er. Erik F. hatte Angst vor der Gerichtsverhandlung und vor dem ersten Gespräch bei der "Brücke." "Ich befürchtete, dass ich als Nazi abgestempelt werden könnte."

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Die Jugendlichen suchen die Augsburger Stolpersteine auf

Erst jetzt begreift Erik F. die Dimension seiner Posts im Chat. Er habe viel nachgedacht, nicht nur mit seinen Eltern darüber gesprochen, sondern auch mit engsten Freunden. "Viele sind überrascht, weil sie auch schon solche Sachen weitergeleitet haben und sich nichts dabei dachten." Manche weise er jetzt nach volksverhetzenden Äußerungen zurecht. Auch das sei ein Ziel des Projekts, bestätigt Erwin Schletterer. "Wir wollen zu Zivilcourage anregen, damit die jungen Menschen auch im Freundeskreis den Mund aufmachen, wenn sich jemand diskriminierend äußert.

Zu den Einzelgesprächen zähle übrigens auch, die Heranwachsenden darüber aufzuklären, welche Äußerungen und welche Zeichen verboten sind. Eine Gruppenaktion schließt das Projekt ab. Mit Vertretern der Augsburger Erinnerungs-Werkstatt oder der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes müssen die Jugendlichen sogenannte "Stolpersteine" in Augsburg aufsuchen. Die gravierten Messingsteine wie auch die Erinnerungsbänder erinnern an die Opfer der Nationalsozialisten. Wie Schletterer erklärt, werden die Jugendlichen mit den Biografien und Schicksalen von in der NS-Zeit ermordeten Augsburgern konfrontiert. " So soll ein Bewusstsein für die Verbrechen und für die Grausamkeit des Nazi-Regimes entstehen.

Erik F. sagt, in seiner Realschule habe man damals schon den Nationalsozialismus durchgenommen. "Aber da waren wir 14, in dem Alter hat man andere Sachen im Kopf, da lernt man nur für die Probe." Den Besuch im Konzentrationslager Dachau hätten er und die Mitschüler eher als Ausflug betrachtet. "Ich glaube, wir waren für das Thema noch zu jung."

Lesen Sie dazu den Kommentar: Hetze in Chats: Die Gedankenlosigkeit ist erschreckend

Lesen Sie auch:

Hören Sie sich dazu auch unseren Podcast mit der Augsburger Stadträtin Lisa McQueen an:

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