Militärlager Oberhausen: Römerfunde sind weiter rätselhaft
Die Römerfunde in Augsburg-Oberhausen sind bis heute nicht systematisch erfasst. Auch ist unklar, welche Legion hier lagerte und ob es nicht sogar ein Straflager war.
Schon 1912 galten die Zufallsfunde in der Oberhausener Kiesgrube nahe der heutigen Weihestraße als Sensation. Sie gaben die Zeugnisse eines Militärlagers frei und wiesen damit zurück auf die Anfänge Augsburgs als eine der wichtigsten Siedlungen des römischen Imperiums nördlich der Alpen. Eine eilig anberaumte Grabung förderte 1913 innerhalb von zwei Wochen ganze 6162 Metallfunde zutage, darunter 100 Trensen und Beschläge von Pferdegeschirr, Ackergeräte, Nägel, 378 Münzen und etwa ein Dutzend dreiflügelige Pfeilspitzen, Markenzeichen versierter Bogenschützen aus dem syrischen Raum. Auch ein keltischer Infanteriehelm spricht dafür, dass es eine bunte Truppe war, die hier Station machte. Die Niederlassung mit Zugang zu Lech und Wertach war nach heutigem Stand der Forschung ein Sicherungs- und Nachschubposten, der den zügigen Alpenfeldzug von Tiberius und Drusus im Sommer 15 v. Chr. festigen sollte. Die Prägung der Münzen legt nahe, dass das Militärlager etwa um 10 n. Chr. errichtet worden sein muss.
Das Militärlager in Oberhausen ist bis heute nicht systematisch erfasst
Dass die spektakulären Entdeckungen von Oberhausen die Fachwelt bis heute beschäftigen, bestätigt der für seine technisch innovativen Untersuchungsmethoden bekannte Professor für Archäologie der römischen Provinzen in Köln, Thomas Fischer. Er referierte auf Einladung des Altertumswissenschaftlichen Kolloquiums in der voll besetzten Stadtbücherei über das Oberhausener Lager und seine Funktion im römischen Voralpenland.
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