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Foto: Michael Hochgemuth
Foto: Michael Hochgemuth

Menschen stellten zum Gedenken an den getöteten Feuerwehrmann am Augsburger Königsplatz Kerzen auf.

Augsburg
07.12.2019

Nach tödlicher Attacke in Augsburg: Ehefrau nicht vernehmungsfähig

Von Stefan Krog

Ein 49-jähriger Feuerwehrmann in Augsburg wird niedergeschlagen. Die Polizei sucht nach den Tätern - und veröffentlicht heute Nachmittag möglicherweise Details.

Hinweis: Aktuelle Informationen zur tödlichen Prügelattacke in Augsburg finden finden Sie hier.

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Ein 49-jähriger Mann aus dem Landkreis Augsburg ist in der Nacht auf Samstag am Königsplatz niedergeschlagen worden und kurz darauf im Rettungswagen gestorben. Die unbekannten Täter - laut Polizei erfolgte der Angriff aus einer Gruppe von sieben jungen Männern - flüchteten zu Fuß in Richtung Bahnhofstraße. Die Ermittlungen laufen laut Polizei auf Hochtouren. Bei dem Opfer handelte es sich um einen Mitarbeiter der Augsburger Berufsfeuerwehr, der privat unterwegs war. Nahe des Tatorts brennen seit Samstagabend Kerzen. Die Berufsfeuerwehr legte ein beschriftetes Band nieder.

Der Mann kam mit seiner Frau und einem befreundeten Ehepaar gegen 22.40 Uhr auf dem Heimweg vom Christkindlesmarkt am Königsplatz vorbei. Dort kam es zu einem verbalen Streit mit einer siebenköpfigen Gruppe junger Männer. Die Ursache und der genaue Verlauf des Streits waren am Wochenende noch Gegenstand der Ermittlungen.

Prügelattacke in Augsburg: Begleiter erleidet Verletzungen im Gesicht

Laut Polizei schlug dann ein Mann aus der Gruppe den 49-Jährigen gegen den Kopf, woraufhin dieser stürzte und zu Boden ging. Auch der Begleiter, 50, des Mannes wurde laut Polizei von mindestens einem Mann aus der Gruppe geschlagen. Er erlitt heftige Verletzungen im Gesicht. Die beiden Ehefrauen wurden nicht angegriffen und blieben körperlich unverletzt, so die Polizei. Der Vorfall ereignete sich im Bereich nahe des Manzù-Brunnens. Laut Polizei ist die Ehefrau des getöteten Mannes aufgrund ihres psychischen Zustandes nicht vernehmungsfähig.

Die alarmierten Polizisten leisteten dem am Boden liegenden Opfer erste Hilfe, bis der Notarzt kam. Trotz Reanimationsmaßnahmen starb der Mann gegen 23.30 Uhr noch vor Ort im Rettungswagen. Die genaue Todesursache stand zunächst nicht fest. Die Polizei fahndete mit einem Großaufgebot nach der Tätergruppe und sperrte den Tatort ab. Zahlreiche Streifen waren gegen Mitternacht in der Innenstadt unterwegs, allerdings ohne Erfolg. Die Kriminalpolizei bildete am Samstag eine 20-köpfige Ermittlergruppe.

Feuerwehrmann in Augsburg tot: Täter flüchteten vom Königsplatz in Richtung Bahnhofstraße

Konkrete Anhaltspunkte zum Aufenthaltsort oder der Identität des oder der Täter habe man bisher nicht, so die Polizei. Unter anderem sei man aktuell dabei, die Aufnahmen der Videoüberwachung am Königsplatz auszuwerten. Voraussichtlich bis zum Sonntagnachmittag werde die Auswertung von Bildmaterial rund um den Tatort dauern, so ein Polizeisprecher am Samstagnachmittag. Sofern man an verwendbares Material komme, würden Fahndungsfotos in Absprache mit der Staatsanwaltschaft veröffentlicht. Seit einem knappen Jahr zeichnen 15 Kameras der Polizei das Geschehen am Königsplatz auf.

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Foto: Christoph Bruder
Foto: Christoph Bruder

Nach einem Schlag ins Gesicht ist am späten Freitagabend ein Mann am Augsburger Königsplatz gestorben.

Toter Feuerwehrmann in Augsburg: Die Polizei bittet Zeugen, sich zu melden

Zu weiteren Einzelheiten schweigt die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen. Auch eine nähere Beschreibung der verdächtigen Gruppe, etwa was Körpergröße und Kleidung der Personen betrifft, wurde bisher seitens der Polizei nicht veröffentlicht. Die Ermittler bitten Passanten, die die siebenköpfige Personengruppe möglicherweise schon vorher im Bereich des Königsplatzes gesehen haben, denen die Gruppe anderweitig aufgefallen ist oder die etwas zum weiteren Fluchtweg sagen können, sich bei der Kripo unter der Telefonnummer 0821/323 3810 zu melden.

Gribl: "Die Gewalttat ist bestürzend und macht fassungslos"

Bei dem Todesopfer handelte es sich um ein Mitglied der Berufsfeuerwehr Augsburg. Die Stadt bestätigte am Samstag entsprechende Gerüchte. "Die Gewalttat ist bestürzend und macht fassungslos. Unser aller Mitgefühl gehört den Hinterbliebenen des Verstorbenen, seinen Freunden und Kollegen bei der Stadt Augsburg, insbesondere den Kameradinnen und Kameraden bei der Berufsfeuerwehr", so Oberbürgermeister Kurt Gribl. Er danke allen, "die jetzt solidarische Haltung zeigen und sich zu Gewaltfreiheit und unseren Werten bekennen". In den sozialen Netzwerken gab es etliche Beileidsbekundungen von Stadträten, Hilfsorganisationen und Feuerwehren (mehr dazu).

In einer aktuellen Folge unseres Podcasts erklärt Reporter Stefan Krog die Hintergründe der Tat am Königsplatz – und erzählt, wie Journalisten mit dem Fall umgehen. Den Podcast "Augsburg, meine Stadt" finden Sie auf Spotify, iTunes und überall sonst, wo es Podcasts gibt.

Hintergründe eines besonderen Falls - Tödliche Attake am Königsplatz

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