Noch keine Entscheidung: Zukunft der Tramlinie 5 bleibt ungeklärt
Plus Die Opposition sieht noch viele offene Fragen zur Planung der Stadtwerke für die Tramlinien 3 und 5 in Augsburg. Im Dezember soll erneut diskutiert werden.
Der Stadtrat hat am Donnerstag noch keine Entscheidung getroffen, mit welchem Trassenvorschlag die Stadtwerke für die Straßenbahnlinien 3 und 5 ins Genehmigungsverfahren bei der Regierung von Schwaben gehen werden. Hintergrund ist, dass aus den Reihen der Opposition noch Beratungsbedarf gesehen wird. Der Sozialfraktion und der Bürgerlichen Mitte geht es besonders darum, tieferen Einblick in die Trassenalternativen zur von der Stadt favorisierten Variante über Pferseer Straße/Hörbrotstraße zu bekommen. Dabei geht es speziell um eine Trassierung durch die nördliche Rosenaustraße für die Linie 5. Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) will das Thema im Dezember wieder in den Stadtrat bringen. Trotzdem gab es am Donnerstag eine etwa dreistündige Debatte.
Stadtwerke-Geschäftsführer Walter Casazza sagte am Donnerstag, in die Entscheidung für die Vorzugsvariante seien viele Faktoren eingeflossen. Die Rosenautrasse schneidet bei Fahrzeit (1,5 Minuten schneller) und Kosten besser ab. Trotzdem sei diese Varianten nur die zweitbeste, so Casazza. Unter anderem spiele die Verkehrsbelastung an der Kreuzung Rosenau-/Pferseer Straße eine Rolle. "Die kürzere Strecke bringt nichts, wenn wir wissentlich in den Stau fahren. Wir müssen die Gesamtsituation beachten: Verkehr, Anlieger, Städtebau", so Casazza. Führe man alle Facetten zusammen, komme man zur geflügelten Variante. Allerdings gilt die Verkehrssituation an der Kreuzung bei beiden Varianten als kritisch, weil laut Prognose im Jahr 2030 kaum noch Reserven vorhanden sein werden. Im Fall der Rosenau-Variante gäbe es abends sogar deutlich mehr Reserven, morgens hingegen geringfügig weniger.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Bei der Verteuerung individueller Mobilität und großen Worten der Verkehrswende ist die Politik immer ganz schnell; bei der Schaffung von umweltfreundlichen Alternativen versagt die Politik selbst im engsten Innenstadtbereich. Da sind schwarz und grün auch ganz nah zusammen.
Und es geht hier nicht um ein paar Wochen; seit dem Bürgerentscheid 2007 sind nun 13 Jahre vergangen. Der Königsplatz ist seit 7 Jahren fertig. Aber eine bevorzugte Tramtrasse nach Westen aus diesem 250-Mio Loch unter dem HBF heraus gibt es noch immer nicht.
Dafür Taktausdünnungen bei der Tram, eine unfaire Tarifreform und völlige Untätigkeit beim Ausbau weiterer Tramlinien in Augsburg.
Dieser Bahnhofsumbau war der falsche Weg; seit gestern ist klar, dass es nicht um Fahrgäste oder eine Verkehrswende geht. Es geht nur noch um eine politische Gesichtswahrung durch einen Weg des geringsten Widerstands. Eine Stunde Autostau ist schon mal ein Grund die Tram die übrigen 20 Stunden einen Umweg fahren zu lassen.
Sehe ich anders.
Dass die ganze Mobi-Dresch ein Riesenprojekt ist, das viel Zeit, Kosten und politisches Kapital verschlingt, war klar. Die bessere Verknüpfung am autofreien Kö hat sich jedoch als Erfolg herausgestellt und ich denke, so wird es am Ende auch mit dem Bahnhof sein. Der Status-Quo (von vor 10 Jahren) ist einfach zu ÖV-unfreundlich und hält vom Umstieg auf die Öffentlichen ab. (Das gilt leider auch für die von Ihnen zu recht kritisierten Taktausdünnungen und Tarifreformen)
Was die konkret anstehende Entscheidung angeht: Es ist schade, dass diese nicht bereits länger feststeht. Aus dem Artikel geht hervor, dass es sich eher um ein Kommunikationsproblem (welche Faktoren führten tatsächlich zu der Vorzugstrasse) handelt, als um ein grundsätzlichen Dissens. Da gibt es anscheinend einige Versäumnisse und auch Misstrauen.
Was ich der Stadt aber zu Gute halte: Wenn man bei einem solch großen Projekt mit dem Beginn warten würde, bis tatsächlich auch die letzten offenen Fragen geklärt sind, wird alles zeredet und man beginnt nie. Man muss im Rahmen der Vernunft auch mal Tatsachen schaffen um die letzten Entscheidungen zu erzwingen. Ich finde, das ist im vorliegenden Fall halbwegs gelungen, z.B. indem die Straßenbahn unter dem Hbf wenden und damit ein wichtiger Baustein (Verknüpfung DB-ÖPNV) umgesetzt werden kann.
Das es bei der weiteren Trassenplanung auch eher um politische Machtspiele (Stadtbergen) geht, ist schade aber unvermeidlich. Zur Entscheidung Hörbrotstraße vs. Rosenaustraße: Wenn man sich nur den Stadtplan anschaut spricht viel für die Rosenaustraße. Wenn man sich die Argumente der Stadtwerke und der Verwaltung anschaut, merkt man, dass es sehr gute Argumente (vielleicht die besseren) für die Hörbrotstraße gibt. Ich finde es gut, dass der Stadtrat sich hier noch den Monat nimmt um eine gute Entscheidung zu treffen. Dann muss aber gut sein.