Tierbaby eingeschläfert: Wie geht es mit der Nashorn-Zucht im Zoo weiter?
Plus Die Freude über das neue Nashornbaby im Augsburger Zoo war von kurzer Dauer - die Mutter nahm das Tier nicht an, es wurde eingeschläfert. Der Zoo ist auf Spurensuche.
Dass Nashorndame Kibibi vor einer Woche ein Baby gebar, war eine große Überraschung. Ein Tierpfleger hatte das Junge morgens neben seiner Mutter im Stall entdeckt. Nachdem Mutter Kibibi ihr Baby nicht annehmen wollte, sah man sich im Augsburger Zoo zu einem schweren Schritt gezwungen: Das geschwächte Baby wurde einen Tag nach der Geburt eingeschläfert. Eigentlich hatte ein österreichisches Speziallabor wie in jeder Woche Hormonuntersuchungen durchgeführt, um eine etwaige Trächtigkeit Kibibis oder der beiden anderen Nashornkühe Numbie und Wiesje festzustellen. Kotproben der Rhino-Weibchen aus dem Augsburger Zoo werden wöchentlich dort analysiert. "Aus dem Hormonstatus lässt sich eine Kurve erstellen und daraus den Eisprung ableiten und feststellen, ob das Tier schwanger ist", erklärt Zoodirektorin Barbara Jantschke. 2016 war diese Methode gleich zweimal erfolgreich: Damals hatte man dank der Hormontests gewusst, dass mit Kibo und Keeva zwei Babys unterwegs waren. Warum der Schwangerschaftstest diesmal falsch negativ ausfiel, erforschte der Zoo nun.
Man sieht den Nashornkühen eine Schwangerschaft oft nicht an, weil sie einen so dicken Panzer haben. Deshalb setzt man auf die Tests. Die Aussage des Labors, warum die Schwangerschaft dennoch nicht bemerkt wurde, lautet: Die festgestellte Kurve bei Kibibi sei völlig untypisch für ein schwangeres Nashorn gewesen. Bei einer früheren Kenntnis der Schwangerschaft hätte der Zoo Vorkehrungen getroffen. Als Kibibi und Wiesje vor einigen Jahren schwanger waren, konnte man aufgrund von Blutproben den Zeitpunkt der Geburt präziser vorhersagen, als er nur mit den Kotproben möglich ist. Damals versuchte man, die beiden Nashornkühe abzumelken. "Das Wichtigste ist die erste Milch nach der Geburt, die sogenannte Biestmilch. Weil sie reich an Abwehrstoffen ist", erklärt Barbara Jantschke. Seinerzeit hatte Kibibi eine Euterentzündung. Auch ihr damaliges Baby hatte sie nicht an die Milch gelassen, weil es ihr wehtat.
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