Verdienen die Fahrer von Lieferando und Co. in Augsburg zu wenig?
Plus Die Gewerkschaft kritisiert Lohn und Arbeitsbedingungen bei Lieferando und fordert Besserung. Warum das manche Mitarbeiter und der Augsburger Mitbewerber Boxbote anders sehen.
Geschlossene Gaststätten während der Corona-Pandemie haben dazu geführt, dass sich immer mehr Menschen Essen aus dem Restaurant nach Hause liefern lassen – auch in Augsburg. Die Umsätze für Essens-Lieferdienste sind damit stark angestiegen. So meldet der Mutterkonzern des Marktführers Lieferando, „Just Eat Takeaway“, nach eigenen Angaben einen Umsatzzuwachs um 54 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Auch das Augsburger Start-up Boxbote steigerte seinen Umsatz eigenen Aussagen nach in 2020 von rund einer Million auf etwa 1,5 Millionen Euro. Die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) fordert daher, Mitarbeiter an den Mehreinnahmen zu beteiligen. Die NGG setzt vor allem den Branchen-Primus Lieferando, der auch in Augsburg aktiv ist, öffentlich unter Druck. Allerdings gibt es auch Widerspruch.
Das Einstiegsgehalt der Fahrer bei Lieferando liege laut NGG in Augsburg mit zehn Euro nur knapp über dem Mindestlohn. Dazu würden Mitarbeiter durch bestimmte Anreizsysteme zu Akkordarbeit angehalten, um auf ein vernünftiges Gehalt zu kommen. So können sie ab der 25. Bestellung einen Zuschlag von 25 Cent pro Order, ab dem 100. Auftrag einen Euro mehr und ab der 200. Bestellung zwei Euro dazu verdienen, ließ die Gewerkschaft wissen. „Dieses System führt zu großem Stress bei den Fahrern“, sagt Tim Lubecki, Geschäftsführer der NGG-Region Schwaben. Um schnell voran zu kommen, würden sie ihre Gesundheit aufs Spiel setzen. Dazu müssten die Fahrer teilweise ihre eigenen Räder nutzen und diese auf eigene Kosten warten und reparieren.
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