
Video: 500 Schafe ziehen durch Augsburg
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Es war ein ungewohnter Anblick für viele Augsburger: Rund 500 Schafe sind am Montag von Norden nach Süden durch die Stadt gezogen. Am Kuhsee beginnt nun ihr Einsatz.
Wanderschäfer Hartl war am Montag im Stadtgebiet unterwegs. Er brachte seine Herde von 500 Schafen aus dem Norden der Stadt bis an den Kuhsee.
Dort beginnt Hartls Weiderevier im Naturschutzgebiet Stadtwald. Es reicht von den Lechdämmen am Kuhsee bis zur Staustufe 23. Den Sommer über wird sich der Schäfer mit seinen Tieren dort im Auftrag der städtischen Landschaftspflege aufhalten. Erst Mitte Oktober ist die Saison zu Ende.
Die Schafe sind im Naturschutzgebiet unterwegs, um auf einer Fläche von rund 80 Hektar den Rasenmäher zu spielen. Denn die zahlreichen seltenen Orchideen, Enziane, Heuschrecken, Schmetterlinge und viele Arten auf den Lechheiden brauchen kurzes Gras und möglichst wenig schattenwerfende Sträucher und Bäume, damit sie sich gut entwickeln können.
Textilindustrie war früher ein wichtiger Abnehmer für die Schafwolle
Christian Hartl hat erst vergangenes Jahr die Schäferei von seinem Vater Josef übernommen, der wiederum bereits mit seinem Vater mit den Schafen im Lechfeld unterwegs war. Die Hartls sind stolz auf ihren Beruf. „Wir Schäfer haben die einzigartigen Lechheiden geschaffen und nur mit uns Schäfern kann es gelingen, diese auch für die Nachwelt zu erhalten“, sagt er.
Auch Nicolas Liebig vom städtischen Landschaftspflegeverband (LPV) verweist auf die lange Tradition der Wanderschäfer. „Über Jahrhunderte zogen sie aus ganz Süddeutschland im Sommer nach Augsburg, um ihre Tiere auf den damals deutlich größeren Lechheiden zu weiden.“ Hier fanden sie günstige Weideflächen. Und die Textilindustrie war früher ein wichtiger Abnehmer für die Schafwolle. Der heute streng geschützte Artenreichtum sei damals eher ein Nebenprodukt gewesen, erklärt Liebig.
Die Landschaftspflege kümmert sich darum, dass die Beweidung nach Zielen des Naturschutzes abläuft. Außerdem unterstützt und berät sie den Schäfer bei der Akquise von Fördermitteln und bei der Vermarktung von Lammfleisch. Dafür wird die Marke „Lechtal-Lamm“ neu belebt. Der Landschaftspflegeverband möchte erreichen, dass Landwirte, die sich für Naturschutz engagieren, davon auch leben können.
Zuletzt war die Vermarktung nahezu eingeschlafen
Neben gut ausgestatteten Fördertöpfen spielt dabei die Vermarktung von nachhaltig produzierten Erzeugnissen eine wichtige Rolle. Aus diesem Grund hatte der Landschaftspflegeverband schon 2001 die Marke „Lechtal-Lamm“ ins Leben gerufen. Sie ist patentrechtlich geschützt und hat strenge Produktionskriterien. Aus verschiedenen Gründen war die Vermarktung zuletzt nahezu eingeschlafen. Über das Projekt „Weidestadt Augsburg“ der Landschaftspflege soll es nun einen neuen Anlauf geben; die Vermarktung wird nun vom Büro Ecozept aus Freising begleitet. „Ab jetzt kann wieder Lechtal-Lamm erworben werden“, kündigt Augsburgs Umweltreferent und LPV-Vorsitzender Reiner Erben an.
Wer Hartls Lammfleisch beziehen möchte, kann das tun unter 08207/9638451 oder per E-Mail: bestellungen@lechtal-lamm.de. Bisher bieten folgende Restaurants in Augsburg Lechtal-Lamm auf ihrer Speisekarte an: Wirtshaus Riegele, Frölichstraße 26, Stormann’s am Stadtmarkt und Berghütte, Predigerberg 14.
Die Diskussion ist geschlossen.
Stimmt nicht - das mit den 500 Schafen. Es sind viel viel viel mehr.
Stimmt. Viele haben sich immerhin teilweise schon den aufrechten Gang angewöhnt.
Herrlich - was für ein Anblick. Da würde ich gerne dabei sein und mit meiner Kamera diese Gruppe begleiten, den Stillstand der Autokolonne - das leise Trappeln der Schafe . . .