Vonovia will wachsen – so ist die Lage am Mietmarkt in Augsburg
Plus Der größte deutsche Wohnungskonzern will mit der „Deutsche Wohnen“ fusionieren. Auch in Augsburg spielt Vonovia eine große Rolle auf dem Mietmarkt, der seit Jahren immer teurer wird.
Die Anlage in der Unteren Jakobermauer ist nicht gerade klein, 100 Parteien leben in dem Wohnblock. Er gehört der „Vonovia“, dem größten deutschen Immobilienkonzern, der noch größer werden will: Vonovia hat angekündigt, die „Deutsche Wohnen“ schlucken zu wollen, was faktisch bedeutet, dass sich die beiden größten deutschen Wohnungsriesen zu einem Konzern vereinen wollen, der zusammen rund 550.000 Wohnungen im Bestand hätte, mehr als jedes andere Unternehmen in Europa. Auch in Augsburg ist die Vonovia ein großer Mitspieler auf dem Mietmarkt, allerdings nicht der größte. Auf Anfrage kündigt der Konzern an, in Augsburg weiter wachsen zu wollen. Die Lage am Wohnungsmarkt in der Stadt ist unübersichtlich, klar ist allerdings: Wohnen wird in Augsburg seit Jahren immer teurer, wie auch eine aktuelle Auswertung der Bundesregierung zeigt, die unserer Zeitung vorliegt.
Hintergrund war eine Kleine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Nicole Gohlke zur Mietkosten- und Wohnraumentwicklung in Bayern. Demnach sind in Augsburg die Mieten von Wohnungen, die aktuell auf dem Markt angeboten werden, von im Schnitt 6,83 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter im Jahr 2011 auf 11,03 Kaltmiete pro Quadratmeter im Jahr 2020 gestiegen, wie unter anderem Zahlen des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung ergeben.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Wir reden hier von einem elementaren Baustein der Daseinsvorsorge - dem Grundrecht auf Wohnen.
Man hat sich daran gewöhnt, das dies im Jargon des "Marktes" behandelt wird.
Übrigens, nicht zu vergessen, ein (Gross)teil des Vonovia-Wohnungsbestandes waren einst defacto bundeseigene Eisenbahnerwohnungen, die in den 90er Jahren von der öffentlichen Hand verscherbelt wurden. Damals sollte die Bahn für einen Börsengang aufgehübscht werden, der ganze "soziale Klimbim" wurde entfernt oder zumindest verschlankt. Und bei der Deutschen Wohnen, ein typischens Deutsche Bank-Produkt, waren es einst Wohnungen der Persionskasse Hoechst, Betriebswohnungen also.
Der entfesselte Neoliberalismus der 90er hat uns diese Situation beschert, zu Lasten der Mieter, zulasten der breiten Masse der Menschen insbesondere in den Ballungsräumen.
Wie wenig die Politik daraus lernte konnten wir 2013 in Bayern sehen, als der damalige Finanzminister, Herr Söder, 33.000 GBW-Wohnungen verscherbelte.
Die heutige Mietpreissituation ist Ergebnis Kohl-Schröder-Söder'scher Politik im Verbund mit den Profitgeiern der Deutschen Bank und ähnlicher Konstrukte.
Solche geschwulstartigen Konzerne gehören verhindert.