
Warum die Augsburger Uni jetzt Honig verkauft


Florian Gräubig ließ erstmals Völker auf dem Campus der Augsburger Universität fliegen. Das Ergebnis kann sich in mehrfacher Hinsicht sehen lassen.
Am grünen Campus der Augsburger Universität fühlen sich nicht nur Studenten wohl. Dort geht es auch den Bienen gut. Die Uni-Bienen haben diesen Sommer fleißig Pollen und Nektar von Blüten gesammelt. Nun gibt ein ganz neues Angebot zu kaufen: Imkerhonig der Uni Augsburg. Die nette Aktion hat einen ernsten Hintergrund.
Anna Ruile von der Pressestelle erklärt, wie die Bienen auf den Campus kamen. Vor einigen Jahren holte die Studentenvertretung AStA in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern wie dem Imkerverein Gessertshausen und Greenoffice Augsburg das erste Mal Bienen auf den Campus. Zunächst wurde einen Bienenlehrpfad mit Schaukästen errichtet. Imkern ist bei jungen Leuten ein großes Thema.
Nach einer längeren Bienen-Pause holte in diesem Jahr zur Lindenblütensaison Imker Florian Gräubig seine Bienen auf den Campus. „Eine für die Universität sehr erfreuliche Kooperation, da die Artenvielfalt auf unserem Gelände uns sehr am Herzen liegt“, sagt Anna Ruile. Auch die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit hätten an der Uni Gewicht.
Ein Beitrag gegen das Insektensterben
Das Wissenschaftszentrum Umwelt hat schon länger eine Heidelandschaft rund ums Gebäude angelegt. Dort finden selten gewordene Pflanzen und Tiere neuen Lebensraum, etwa ein blauer Schmetterling – der Bläuling. „Indem wir die Bienen auf unseren Campus holen, möchten wir auch einen Beitrag gegen das Insektensterben leisten“, sagt Anna Ruile. Die Biene gelte darüber hinaus als eine wichtige Botschafterin: Ihr Honig sei ein Lebensmittel, das viele Menschen mögen. Honig sei auch ein Naturprodukt, an dessen Inhaltsstoffen Experten ablesen können, wie es um die Natur bestellt ist, so Ruile.
Von welchen Blüten und anderen Quellen haben sich die Bienen ernährt? Sind vielleicht auch Rückstände von Pflanzenschutzmitteln im Honig enthalten? „Imker Florian Gräubig hat uns erzählt, wie schwierig es ist, unbelastete Futterorte für die Bienen zu finden“, sagt Anna Ruile. Der Aufenthalt auf dem Campus sei „wie Urlaub für seine Bienen“ gewesen. Weil ein Großteil der ländlichen Flächen landwirtschaftlich genutzt wird, gibt es dort immer weniger abwechslungsreiche Futterplätze. Die großen Rapsfelder bieten zwar Nahrung, allerdings werde hier auch viel gespritzt. Die Bienen werden dabei nicht nur durch Insektenvernichtungsmittel bedroht, sondern auch durch Fungizide, die gegen Pilze eingesetzt werden.
Wo es den Unihonig zu kaufen gibt
Die vielen Linden auf dem Campus und im angrenzenden Universitätsviertel sind dagegen ein besonders guter Lebensraum für Bienen. Florian Gräubig hat seine seine Völker dort fliegen lassen. Einen Teil seines dort gewonnenen Lindenhonigs darf die Universität nun als Unihonig verkaufen. Knapp über 400 Gläser sind derzeit vorrätig, davon kleinere mit 250 Gramm (vier Euro) und größere mit 500 Gramm (sieben Euro). Das interne Interesse am Unihonig sei bereits sehr groß, sagt Ruile. „Wir sind gespannt, wie unser Unihonig ankommen wird, wenn es ihn in unserem Uni-Shop voraussichtlich ab Anfang Oktober zu kaufen gibt.“
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