Wie tickt der Augsburger? Das sagen Bekanntheiten der Stadt
Ein ehemaliger Münchner hat berichtet, wie schwierig er die Augsburger finde. Was bekannte Augsburger wie Kurt Gribl oder Ignaz Walter dazu sagen.
Als verstockt, wortkarg und zurückhaltend hat Rüdiger Bergmann die Augsburger geschildert. Wie berichtet, hat der 61-Jährige in einem Leserbrief in einer Münchner Zeitung seinen Frust über die Augsburger niedergeschrieben. Was sagen bekannte Augsburger dazu? Der frühere Baukonzern-Chef Ignaz Walter etwa verteidigt die Augsburger. Oberbürgermeister Kurt Gribl findet, dass die Zeiten der Selbstbezichtigung der Augsburger längst vorbei sind. Das Stadtoberhaupt findet am Augsburger eine Eigenschaft besonders liebenswert.
Rüdiger Bergmann lebt bereits seit 17 Jahren in der Fuggerstadt. Doch mit ihren Menschen wird der alleinstehende Mann, der zuvor in München wohnte, nicht warm. Er macht das an dem abweisenden Wesen des Augsburgers fest. Werden Augsburger von Fremden angesprochen, schrieb Bergmann in einem Brief an die Süddeutsche Zeitung, drehten diese sich oftmals demonstrativ zur Seite.
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Augsburger sind Bayrische Schwaben und wie die Mehrheit der Bayrischen Schwaben haben diese auch bayrisch-schwäbische Eigenschaften. Darin unterscheiden sie sich auch von den Württembergischen Schwaben. Sie (die Bayrischen Schwaben) lassen sich nicht gerne einen Spiegel vorhalten, sind eher in sich verschlossen, neigen zum Centfuchser, mehr geizig als großzügig, granteln gerne, haben eine Neigung zur Vetterleswirtschaft und "i kenn da jemand" und versuchen gerne Hemdsärmlig und mit Ellenbogen ihre Interessen durchzusetzen. Handelsreisende haben es in Bayrisch-Schwaben schwer bis sehr schwer, Geschäfte zu tätigen vor allem auch wenn diese von außen kommen. Nicht umsonst gab es ja in Augsburg lange Zeit den Plim (oder so ähnlich) der regelmäßig durch seine Stadt ging und darüber in der AZ auch berichtete.
Ich verstehe nicht, wie man diesem Thema einen solchen Raum gibt. Das haben sich übrigens auch viele SZ-Leser gefragt, nachdem die Süddeutsche Zeitung diesen ungewöhnlich langen Leserbrief veröffentlichte.
Ich wurde in München geboren und habe 30 Jahre dort gelebt. Vor 40 Jahren kam ich der Liebe wegen nach Augsburg und lebe seither in Friedberg. Dazwischen war ich beruflich 15 Jahre in Nürnberg und bezeichne mich manchmal als "Multikulti-Bayern".
Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass es nicht "den" Münchner, "den" Augsburger" oder "den" Franken gibt. Hier wie da laufen solche und solche herum. Aber man kann überall mit Menschen in Kontakt kommen. Freundlich ohne Vorurteile auf sie zugehen, ist die beste Voraussetzung dafür. Wenn jemand wie Herr Bergmann - noch dazu in einem sozialen Beruf - nicht nur in Augsburg solche Probleme damit hat, sollte er sich mal selbst hinterfragen. Wenn ich mit dem Finger auf einen Menschen zeige, weisen immer 4 Finger auf mich zurück. Ich bezweifle, dass er in Passau glücklicher wird.
Der Beschreibung des Augsburgers von Herrn Ignaz Walter und unserem Oberbürgermeister Griebl kann ich nur voll und ganz zustimmen. In den 70-iger Jahren war es für neu zu gezogene wirklich schwer mit den alteingesessenen Augsburgern Kontakt zu bekommen, das haben mir viele Freunde berichtet, bzw beklagt. Dafür hielten sie uns Augsburger immer für „overdressed“ und zu modisch (Kommentar von Franken und Oberbayern). Wir waren eben Textilstadt bis in die 80-er Jahre. Seit der Gründung der Universität Augsburg haben sich die Augsburger immer mehr geöffnet, die Gehsteige wurden plötzlich nicht mehr um 22:00 hochgeklappt. Man fing an auswärts zu essen, die Zahl der Lokale stieg stark an. Verstärkt wurde dieser Trend durch unseren hohen Migrations Anteil, der in Augsburg bei allen Unterschieden zu einer überdurchschnittlich toleranten, harmonischen und weltoffenen Stadt-Bevölkerung geführt hat.
Die Verschlossenheit der AUGSBURGER rührte wohl ursprünglich von der jahrhundertelangen Prägung als Handwerks- und Industriestadt. Menschen in diesen Branchen arbeiten zwangsläufig mehr mit Händen und Kopf als mit dem Mundwerk - und die Schwäbischen Gene. Da sind Rheinländer und Berliner von Haus aus extrovertierter gestrickt.
Bis heute liebe ich meine Heimatstadt und meine Mitbürger, sie sind genau richtig. „Ein Hoch auf uuuuns....“ dem, der hier zu wenig Abschluss hat, rate ich sich gesellschaftlich oder sozial zu engagieren und siehe da, sofort hat man Kontakt!