
Im Bruckner-Himmel

Roland Techets Interpretation der Siebten im Sinfoniekonzert wird noch lange im Gedächtnis bleiben – auch dank des großartigen Orchesters
Augsburg sucht den Generalmusikdirektor – und kann doch ganz gelassen dieser Aufgabe entgegensehen. Denn Theater und Orchester verfügen derzeit über eine Riege an Kapellmeistern – also die dem GMD nachgeordneten Dirigenten –, die bei ihren Pult-Einsätzen die geforderten Aufgaben ganz ausgezeichnet lösen. Das hat jetzt auch Roland Techet gezeigt, als „koordinierter 1. Kapellmeister“ gewissermaßen auf Augenhöhe mit dem Augsburger Kapellmeister-Primus und kommissarischen GMD Lancelot Fuhry – gezeigt mit einer herausragenden Wiedergabe von Anton Bruckners 7. Sinfonie in der Kongresshalle.
Wie oft hat man Dirigenten nicht schon scheitern hören an der Aufgabe, die gewaltigen, zeitlich sich weit über eine Stunde dehnenden Dimensionen dieses Werks in eine Abfolge zu bringen, bei welcher der Spannungsfaden nicht irgendwo auf der Strecke reißt. Scheitern daran, die blockhaften, oft durch Generalpausen getrennten Abschnitte zum sinnhaften Ganzen zu reihen. Und nicht zuletzt, das enorm aufgestockte Instrumentarium – allein 16 Blechbläser – zu bändigen, die Maximallautstärke nicht gleich bei der ersten Tutti-Gelegenheit zu verpulvern. Nichts von alledem bei Roland Techet. Man nehme nur das Klangbild: Weit und breit nichts Lärmiges, breiig Verschwommenes. Über weite Strecken schimmerte die E-Dur-Sinfonie in warmen, schubertisch-romantischen Farben, was nicht heißt, dass hier geglättet worden wäre. Im Gegenteil, Techet, auswendig dirigierend, machte die kompositorische Substanz erst hörbar, Bruckners außerordentliche Kontrapunktik, das unablässige Umkehren und Spiegeln von Motiven und Themen.
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