Augsburgerin erzählt: Warum mir die Ulmer Straße fremd geworden ist
Christine Thoma ist in Oberhausen aufgewachsen, ihre Eltern hatten dort ein Wirtshaus. Sie liebte „ihre“ Ulmer Straße. Was die 68-Jährige nicht verstehen kann.
Als Kind konnte sich Christine Thoma nicht vorstellen, mal aus der Ulmer Straße fortzugehen. Ihre Kindheit als Tochter der Wirtsleute des „Bayerischen Löwen“ empfand sie als schön und sorglos. Auch, weil die Menschen dort in einer Gemeinschaft lebten. Heute allerdings zieht es die 68-Jährige nicht mehr in die lange Straße von Oberhausen. Sie fährt lediglich mit der Straßenbahn durch, wenn sie jemanden im Uniklinikum besuchen will. Thoma ist entsetzt, was aus „ihrer“ Ulmer Straße in den vergangenen Jahrzehnten geworden ist.
Mit der AZ-Lokalredaktion schlendert sie noch einmal die Häuserreihe entlang. Wir wollen wissen, wie die Ulmer Straße vor rund 60 Jahren aussah, warum Christine Thoma das Viertel so liebte. Die Rentnerin hat sich schick gemacht für den Vormittags-Spaziergang. Fast fällt sie ein wenig auf mit ihrem Rock, der weißen Bluse mit Pulli, der Perlenkette und dem roten Lippenstift. Für Christine Thoma ist es wichtig, adrett gekleidet zu sein. Das hat sie schon von ihren Eltern gelernt, die einst ihre drei Kinder beim Modehaus Jung an der Wertachbrücke einkleideten. Thoma lässt den Blick über den Helmut-Haller-Platz schweifen. „Ich war eine Ewigkeit nicht mehr hier.“
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Die Diskussion ist geschlossen.
(edit/mod)
Das ist doch nicht nur in der Ulmer Str. so, das lässt sich doch auf fast alle Ausfallstraßen übertragen. Ich bin gleich alt wie Fr Thoma und meine Oma wohnte in der Schöpllerstr.
Natürlich kannte damals jeder jeden in der Nachbarschaft und der Zusammenhalt war ein Anderer. Diese Zeit lässt sich aber nicht zurück holen.
>> „So etwas Verwahrlostes hätte es früher in der Ulmer Straße nicht gegeben“, sagt die Rentnerin traurig. Viele Gebäude und Geschäfte findet sie verlottert. „Ich verstehe nicht, wie man das Viertel so verkommen lassen kann.“ <<
Das ist nicht verlottert sondern vielfältig und bunt; ein Paradies für die Sozialindustrie.
Interessanter Bericht über eine vergangene Zeit. Schon als ich in den 80er- und 90er-Jahren aufwuchs, war die Ulmer Straße von Schnellrestaurants und, meist als „Pils-Pub“ bezeichneten, Kneipen geprägt.