Augsburgerin lebt seit Wochen im besetzten Dannenröder Forst
Plus Katharina Jung engagiert sich im "Danni" gegen den geplanten Bau der A49. Als eine von wenigen Aktiven dort zeigt sie sich mit Namen und Gesicht. Warum?
Frau Jung, wir erreichen Sie telefonisch. Wo sind Sie gerade?
Katharina Jung: Ich lebe seit Anfang Oktober im Dannenröder Forst, einem über tausend Jahre alten Dauer-Mischwald in Hessen. Seit einem Jahr findet hier eine Waldbesetzung statt, um zu verhindern, dass die geplante Autobahn 49 dieses Ökosystem zerstört. Auf der Trasse durch den Dannenröder Forst, auf der ein Teil der A49 verlaufen soll, sind im vergangenen Jahr Baumhausdörfer entstanden, jedes total liebevoll gestaltet. In einem davon bin ich gerade.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.
Die Aktivistin stellt sehr fundiert und differenziert dar, warum es durchaus legitim ist, sich mittels zivilem Ungehorsam gegen dieses vor 40 Jahren im Autoboom beschlossene unnötige Projekt zu wehren, das nach heutigen Bedingungen und in Anbetracht künftiger Verkehrswende-Entwicklungen ohnehin nicht mehr benötigt wird. Die Aktivist:innen achten selbstverständlich beim Baumhausbau auf die Bäume. Die Leute aus der eher krawalligen Ecke, deren Wut ich im Gegensatz zu Gewalt gegen Personen, Steinewerfen etc akzeptiere, sind im Danni eine Randerscheinung, die die Regelhaftigkeit des gewaltfreien Widerstands nicht schmälern. Bin stolz auf Dich, Katharina!
.
Da "wir" (nach Belieben einzusetzen: im Dannenröder Forst, andernswo
oder wegen sonst was) das, was wir für richtig halten (und das des-
wegen schon selbstredend die allein richtige Sicht der Dinge ist) "im
gesetzlichen Rahmen" nicht durchsetzen könnn, sind wir zur Durch-
setzung unserer alternativlosen Sichtweise geradezu aufgerufen und
auch befugt, uns selbst zu ungesetzlichen Mitteln zu ermächtigen....
.............
Stolze Anhänger finden wir allemal ............
.
.
Wenn die Aktivistin die „Schwarze Aktivistin Rosa Parks“
Im Zusammenhang mit ihrer Selbstermächtigung (Wald-
Besatzung) „bringt“, dann sehe ich das als maßlose, an
den Haaren herbeigezogene Selbsterhöhung.
Bleibt doch auf dem Boden - auf Äußerungen, wie von
der Aktivistin im vorvorletzten und vorletzten Absatz
vorgebracht, mag ich schon gar nicht mehr eingehen....
.
Meiner Ansicht nach handelt Frau Jung ehrenwert! Ohne ähnlichen zivilen Widerstand hätten wir heute viel mehr Atomkraftwerke und eine Plutoniumfabrik Wackersdorf, die von PR-Agenturen irreführend Wiederaufarbeitungsanlage genannt wurde, in unserem Land. Auch viel mehr Autobahnen.
Selbstverständlich darf ziviler Widerstand nie in Gewalt gegen Menschen ausarten! Selbstverständlich müssen Personen, die im Rahmen solcher Aktionen Menschen bedrohen oder gar verletzen, sofort zur Ordnung gerufen und im Wiederholungsfall ausgeschlossen werden. Hier hat der zivile Widerstand in Deutschland von Wyhl über Wackersdorf bis Gorleben in den letzten fünfzig Jahren sich gut entwickelt. Dabei muss man allerdings auch berücksichtigen, dass die PR-Agenturen der umweltzerstörerischen Unternehmen gerne die Diskussion ablenken wollen: Nicht mehr über das Anliegen soll gesprochen werden, sondern über gewalttätige Menschen. Das Anliegen der Protestiererinnen soll damit verdrängt werden.
Im Dannenröder Forst leisten ehrenwerte Menschen Widerstand, weil die von uns gewählte Regierung und die sie unterstützenden Bundestagsabgeordneten zwar im Jahr 2015 in Paris ein Weltklimaschutzabkommen unterzeichnet und im Bundestag ratifiziert haben, dass die Erderhitzung bei 1,5 Grad bzw. allerhöchstens 2 Grad aufgehalten werden soll, aber gleichzeitig die Bundesregierung mit Weiterlaufenlassen der Kohlekraftwerke, mit Behindern des Ausbaus von Photovoltaik und Windkraft sowie Festhalten an einer das Autofahren fördernden Verkehrspolitik gegen dieses Pariser Klimaschutzabkommen verstößt.
Die Folge solcher Verstöße wird sein, dass bei uns Wälder infolge Dürre und dadurch begünstigter Borkenkäfer zusammenbrechen. Dass bei uns die Landwirtschaft in niederschlagsarmen Regionen viel weniger produziert. Dass bei uns Extremwetter mit Stürmen und „Jahrhundertregen und –fluten“ häufiger werden, dass bei uns Hitzewellen zunehmen, in denen dann anfällige Menschen in großer Zahl an Herz- und Kreislauferkrankungen sterben. All dieses bedenkend, handelt Frau Jung ehrenwert.
Raimund Kamm
Es ist schon richtig alle Seiten zu Wort kommen zu lassen und die Positionen objektiv darzustellen. . Man sollte die Aktivisten aber bitte nicht glorifizieren.
ich bin einfach nur sprachlos! Wie kann man bei einem solch aufgeheizten Thema ein solch kritikloses PR-Interview - dazu noch mit einem säuselnden Sonnenuntergangsbild - führen? Öffentlich-rechtliche Medien berichten von NAGELBRETTERN und FALLEN im Wald um Sicherheitskräfte zu verletzen.
Und die AZ erlaubt unwidersprochen diesen Satz: "Ich glaube, wenn Aktivist*innen mit Steinen werfen oder Böller in die Hand nehmen, geschieht das aus dieser Verletzung, dass Baumhäuser zerstört werden und Bäume fallen, die für viele zu einem Zuhause geworden sind. Das ist die letzte Art, sich selbst zu verteidigen."
Wollen Sie vielleicht mal im Strafgesetzbuch nachschlagen, was es bedeutet, wenn man einen Stein auf einen Menschen wirft?
Nicht selektiv lesen, bitte. Betont wird, dass 99,9% des Widerstandes gewaltfrei ist. Abweichler und Leute, die übers Ziel hinausschießen gibt es immer. Richtig ist, dass sie statt Verständnis zu zeigen über die Reaktion auf empfundene Gewalt seitens des Staates, dieses Tun hätte richtig einordnen müssen.
>> Betont wird, dass 99,9% des Widerstandes gewaltfrei ist. <<
Die Aussage dürfte auch auf Corona-Leugner oder einen rechtsextremen Aufmarsch zutreffen.
Das Thema ist doch eher, dass man sich zu 100% nicht an die Regeln hält ;-)
>> Ziviler Ungehorsam ist für mich eine Form der Selbstermächtigung. <<
Es ist immer gefährlich, wenn sich Menschen über Mehrheitsentscheidungen und Gerichtsurteile hinweg "ermächtigen".
>> Ich habe das Gefühl, dass dieser Riesenaufmarsch an Polizei ein politisches Statement ist. <<
Nein, das ist das staatliche Gewaltmonopol, ohne das Demokratie und Gerichte eine sinnlose Sache wären.
>> Während der Rodungen ist es eigentlich wichtig, einen Sicherheitsabstand von doppelter Baumlänge zu haben. Das ist nicht gegeben. Die Rodungsarbeiten finden zum Teil direkt neben Polizist*innen oder Aktivist*innen in den Bäumen statt. Bislang gab es auch schon zwei Unfälle und Polizeigewalt, bei denen Aktivist*innen zum Teil schwer verletzt wurden. <<
Linksextremistensprech ohne Wille zur ausgewogenen Darstellung...
https://www.giessener-allgemeine.de/hessen/dannenroeder-forst-a49-ausbau-giessen-kassel-protest-absturz-exkremente-polizei-zr-90095685.html
>> Der Polizist habe daraufhin das Seil durchgeschnitten, da in den Tagen zuvor mehrfach Fallen etwa in Form von Nagelbrettern oder Drahtseilen auf Kopfhöhe entdeckt worden seien. Man habe das Risiko minimieren wollen, dass sich jemand durch solche Fallen verletze. <<
Mehrheitsentscheidungen? Welche Mehrheit hat sich in einer Abstimmung für die Autobahn entschieden? Unsere repräsentative Demokratie hat ein erhebliches Potential an Machtmissbrauch, viele Entscheidungen werden über die Köpfe der betroffenen hinweg gefällt. Notfalls wird mit Gewalt jeder Widerstand weggeräumt. Ich weiss nicht wer ein solches System für gut befinden kann.
>> Der Polizist habe daraufhin das Seil durchgeschnitten, da in den Tagen zuvor mehrfach Fallen etwa in Form von Nagelbrettern oder Drahtseilen auf Kopfhöhe entdeckt worden seien. Man habe das Risiko minimieren wollen, dass sich jemand durch solche Fallen verletze. <<
Das ist die Meinung des Polizisten und muss nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen. Es ist durchaus möglich, dass das Seil absichtlich aus anderen Gründen durchgeschnitten wurde, denn auch die Polizisten wissen wozu viele der Seile benutzt werden. Es kann gut sein, dass dies ein Gericht herausfinden muss.
Außerdem würde es der Politik sicher gut stehen, die Notwendigkeit der A49 zu überdenken. Noch wäre es möglich einen Fehler zu vermeiden.
https://www.hessenschau.de/panorama/ticker-a49-ausbau--viertes-camp-geraeumt--polizei-findet-lager-mit-zwillen-stahlkugeln-und-pyros--gericht-untersagt-abseilaktion-von-a5-bruecke--,dannenroeder-forst-ticker-100.html
https://twitter.com/Polizei_MH/status/1331178265906712577
Linksextremisten gehen - A 49 kommt - Verkehr wird umweltfreundlicher mit Tempolimit!
>>Linksextremisten gehen - A 49 kommt - Verkehr wird umweltfreundlicher mit Tempolimit!<<
Manche glauben auch noch, dass die Erde eine Scheibe ist. Trotz besseren Wissens stur weitermachen ist nicht im Sinn einer fortschrittlichen Politik. Der Wald schützt das Klima, Verkehr zerstört das Klima.
sind ja toll die schönen Baumhäuser ! aber haben siech die Natur Schützer auch überlegt wie sie diese schönen alten Bäume schädigen ??? den bei alten Bäumen bei denen die Borke verletzt wird tritt sehr schnell der Pilz ein und ein alter baum kann sich bei weitem nicht so wehren wie ein junger der noch im Wachstum ist !! aber manchmal scheint es mir so als wenn es den jungen Leuten nur um Randale geht und nicht um Naturschutz !!