Aus Meringerau wurde Siebenbrunn
Haunstetten/Siebenbrunn (wilm) - Siebenbrunn, mit 102 Einwohnern der kleinste Augsburger Stadtteil, war Thema eines Vortrags des Kulturkreises Haunstetten im Ruhesitz Wetterstein. Wilfried Matzke und Anette Mayer, beide vom Stadtvermessungsamt Augsburg, erläuterten an Hand von Karten und Plänen die bewegte Geschichte von Siebenbrunn. Das Gebiet gehörte einst unter dem Namen Meringerau zum Königreich Bayern und war von der Freien Reichsstadt Augsburg durch eine Staatsgrenze getrennt, von der heute noch massive Grenzsteine und ein tiefer Grenzgraben zeugen. Erst 1803 genehmigte das Königreich in dieser Auwaldlandschaft eine größere Rodung und den Verkauf von Grundstücken an Siedler. Vier Kaufleute und ein Arzt, alle aus Augsburg, erwarben einige Flächen. Jeder errichtete ein stattliches Herrenhaus mit dem damals modischen Mansardendach. Die französische Dachform führte später zu der falschen Annahme, es handle sich um eine Hugenottensiedlung. Im sogenannten Unterdorf, auch Kolonie genannt, entstand 1866 eine Textilfabrik. Meringerau wurde im Jahre 1910 als Stadtteil Siebenbrunn nach Augsburg eingemeindet. Das Gebiet hatte schon lange wegen der Trinkwasserversorgung, erst aus Quellbächen, später aus Grundwasser, eine große Bedeutung für die Stadt. Bis zu 634 Einwohner lebten nach dem zweiten Weltkrieg in Siebenbrunn. In den siebziger Jahren wurden das Unterdorf mit der Textilfabrik und weitere Anwesen wegen des Trinkwasserschutzes abgerissen. Einen Kinderspielplatz und ein Feldkreuz findet man jetzt an der Stelle des damaligen Unterdorfes. Zwei der einst fünf Gutshöfe, die von Unternehmern bewohnt werden, das ehemalige Schulhaus und die beliebte Ausflugsgaststätte "Jägerhaus" prägen heute das Bild von Siebenbrunn.
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