Der Schuss ging nach vorne los
Andy Warhol und Tom Wesselmann als „Legends of Pop Art“ in der Galerie Noah
Andy Warhols zentral gehängtes Bild ist auch sein größtes in dieser Ausstellung der Galerie Noah. Es zeigt einen, der wie er die Nachkriegskunst revolutioniert hat: den von ihm verehrten und deshalb in diesem Siebdruck-Porträt von 1980 mit Diamantenstaub veredelten Joseph Beuys. Der Mann mit dem Hut glänzt in Warhols Galerie zeitgenössischer Ikonen, zu denen sich Warhol seinerseits mit etlichen Selbstporträt-Reihen erhoben hat. Tatsächlich ist dieser Schausteller von Markt und Konsum selbst zu einem Marktführer eines konsumistischen Kunstbetriebs geworden.
Wie unverzichtbar zeigt sich eine seiner Campbell’s-Suppendosen in der Ausstellung. Sie ist kein Readymade nach Art des Duchamp, der in New York letzte Jahre verbrachte, als dort der tschechische Einwanderersohn Andrew Warhola als Andy Warhol auftrat. Sie ist gewissermaßen ein als Siebdruck nachgeahmtes Readymade. Auf Serie angelegt, stellt „Campbell’s Soup“ zugleich den Nimbus eines Kunstwerks infrage. Für die einen beging Warhol damit „Verrat an der Moderne“; andere rühmen ihn als „postmoderne Sphinx“, die (gemäß Brecht) die Welt zur Kenntlichkeit entstellte. Dies auch mit seinen bekannten „Death and Disaster“-Reihen (elektrischer Stuhl, Flugzeugabsturz, Auto-Crash), die diese Ausstellung indes ausblendet. Dafür überrascht sie mit den weniger bekannten „Vanishing Animals“ von 1986. Fünf dieser bedrohten Tierarten treten als Unikate vor Augen. Einzelstücke sind auch als früheste Arbeit die lithografierten „Wilden Himbeeren“ von 1959 und eine 1985/86 mit Acryl auf Leinwand projizierte Anzeige zur „Selbstverteidigung“. In Positiv- und Negativ-Ausfertigung hält sie hier den Spitzenpreis von je 145000 Euro.
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