Bankrotte Firmenchefin verjubelte in einem Jahr eine Million Euro
Eine 56-Jährige machte sich mit einem Koffer voll Geld nach England davon. Sie gab es angeblich für Klamotten und Liebhaber aus. Das Gericht glaubte ihr nicht so recht.
Im Januar 2010 geht eine alteingesessene Augsburger Baufirma mit 50 Beschäftigten in Insolvenz. Bis heute warten viele Gläubiger, darunter etliche Handwerksbetriebe, auf ihr Geld – insgesamt mehr als eine Million Euro. Im Oktober des selben Jahres macht sich Firmenchefin Sandra W.*, auch persönlich haftende Gesellschafterin, auf den Weg nach England. Ziel der 56-Jährigen ist das Seebad Brighton. Auf dem Rücksitz ihres geleasten Fiat Panda liegt ein Koffer, gesichert mit einem Zahlenschloss. Sein Inhalt: eine Million Euro in bar.
Wo ist das Geld geblieben? Seit 2013 haben Kripo, Staatsanwälte, Gerichte und Insolvenzverwalter versucht, das herauszufinden. Mit mäßigem Erfolg. Sandra W. behauptet, die Million mit mehreren Liebhabern und beim Kauf teurer Klamotten verjubelt zu haben – in nur 15 Monaten. Eine Version, die ihr jetzt im Prozess vor dem Landgericht nicht zu widerlegen war. Sandra W. ist in zweiter Instanz verurteilt worden, und zwar wegen vorsätzlichen Bankrotts. „Ich war in einer Lebenskrise“, begründete die Angeklagte, weshalb sie sich für mehr als ein Jahr mit der Million nach England abgesetzt hatte. Ihre Berufung gegen ein Urteil des Amtsgerichts war dennoch nicht vergeblich. Die heute 59-Jährige muss nicht ins Gefängnis. Wie von ihrem Verteidiger Christoph Kühn beantragt, ist die bankrotte Firmenchefin zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt worden. Seine Mandantin muss außerdem eine Geldbuße von 10 000 Euro zahlen.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.