
Begegnungen zwischen Sprache und Musik

Soiree Wie Marianne Heller-Seitz in Krumbach Worte und Klänge konzertieren ließ
Krumbach Der „Kleine Prinz“, einer der ganz Großen der Weltliteratur, begegnet der Königin Amarilla. So versprach es der Titel einer literarisch-musikalischen Soiree von und mit Marianne Heller-Seitz im Krumbacher Schloss. Begegnen sich poetische Figuren, so entwickeln sich neue Bedeutungen und Bezüge, Gedankenspiele und Klangkontraste. Geradezu üppig wuchernd gab es von all dem bei der Soiree, vor allem weil Sprache und Musik immer wieder miteinander wetteiferten, stets auf ganz unterschiedliche Weise. Bei den „Wurmfortsätzen“ beispielsweise schenkt Marianne Heller-Seitz Würmern Beachtung, die sonst in der Literatur nicht vorkommen, etwa dem Mehlwurm oder dem Bandwurm. Der eigenwillige Charakter dieser Würmer, durch Siegfried Murschs Rezitation geradezu dramatisch in Szene gesetzt, findet erhellende und witzige Entsprechungen durch den simultanen Kommentar des Klaviers. Der Bandwurm etwa präsentiert sich als nicht enden wollende Folge von Tonleitern, der musikalische Einfall pointiert hier die Einfallslosigkeit dieses armen Wurms.
Bei den lyrischen Interpretationen zu den tragenden Figuren aus dem „Kleinen Prinz“ hat das Klavier eine andere Rolle, es spielt „Zwischenbemerkungen“. Stefanie Badenheuer trug mit großem Gespür für die Feinheiten des Textes die Gedanken zum „Kleinen Prinz“ vor. Marianne Heller-Seitz antwortete am Klavier, indem sie zu den Figuren passende Melodien aufgriff und über diese Melodien fantasierte. Die dritte Begegnung von Sprache und Musik fand statt als Vertonung des Gedichts „Blumen, Vögel im Mai“ von Günter W. Stahl für Klavier und Oberstimme. Bei dieser Komposition sucht Marianne Heller-Seitz das Wachsen der Pflanzen, das Aufglühen der Farben und der Gerüche in die Tonsprache zu übersetzen und vor allem auch die menschlichen Reaktionen auf die Gewalt des Frühlings hörbar werden zu lassen. Kleinteilig und kurzweilig war die Soiree, die in ihrer Bandbreite eben auch das Märchen von der „Königin Amarilla“, schwäbische Limericks aus der Feder von Arthur Heller oder den witzigen Reisebericht enthielt, der das Malheur einer Urlaubergruppe in Australien skizziert, die auf der Jagd nach dem ultimativen Urlaubsfoto war.
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