
Bestraft für die eigene Herkunft

Bei der Gedenkfeier zur Vertreibung der Russlanddeutschen aus ihren Siedlungsgebieten durch das Sowjet-Regime ab 1941 forderte der Landesvorsitzende der Volksgruppe Eduard Neuberger am Wochenende ein Wort des Bedauerns und Mitgefühls von Russland. Die Heimkehrer und Spätaussiedler seien nicht vom Wunsch nach Vergeltung für erlittenes Unrecht erfüllt, aber die Trauer über die Opfer der Zwangsumsiedlung sei ein unverrückbarer Bestandteil ihres Bewusstseins.
In Augsburg leben derzeit etwa 33 000 Menschen aus postsowjetischen Staaten. Viele kamen erst nach dem Ende der Sowjetunion nach Deutschland. Laut Neuberger waren sie ab 1941 von ihren angestammten Siedlungsgebieten an der Wolga, am Schwarzen Meer, am Dnjepr, im Kaukasus oder auf der Krim in karge Gegenden zwangsumgesiedelt oder in Arbeitslager gesteckt worden, wobei viele starben oder umgebracht wurden. Im Gegensatz zu den Vertriebenen der deutschen Ostgebiete sprechen die Russlanddeutschen oft von einer "Verbannung".
Neuberger erinnerte bei der Feier am 1997 errichteten Denkmal auf dem Neuen Friedhof in Haunstetten daran, dass einige der Besucher noch selbst als Kinder oder Jugendliche Vertreibung, Frondienst und Terror erlebt hätten. Ihnen sei damals einzig und allein vorgeworfen worden, Deutsche zu sein. (anda)
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