Viele Wege führen zu Thomas M.
Den Augsburger Mann-Kenner Helmut Koopmann zu lesen, ist immer ein Gewinn
Helmut Koopmann ist ein Literatur-Erkunder mit weitem historischem Gesichtsfeld. Wollte man jedoch einen Schriftsteller nennen, bei dessen Leben und Werk die Kennerschaft Koopmanns besonderes Gewicht besitzt, so wäre dies wohl Thomas Mann. Lebenslang hat sich der inzwischen 82-jährige ehemalige Inhaber des Augsburger Lehrstuhls für deutsche Literatur mit dem „Buddenbrooks“- und „Zauberberg“-Autor auseinandergesetzt und Grundlegendes über ihn sowie immer wieder auch Breitenwirksames (wie das Thomas-Mann-Handbuch) veröffentlicht. Nur eines gab es von Helmut Koopmann nicht: die große Thomas-Mann-Biografie.
Und doch liegt nun aus seiner Feder ein resümierender, knapp 600 Seiten umfassender Wälzer über Thomas Mann vor. Der Untertitel spricht von „Studien“ – in den angehängten drei Wörtern „statt einer Biografie“ schwingt freilich mit, dass der Doyen der deutschen Mann-Forschung sich darüber im Klaren ist, dass die Leserschaft über eine solche Gesamtlebensschau sicher nicht erstaunt gewesen wäre. Und doch darf der Thomas-Mann-Freund zufrieden sein mit dieser Essaysammlung. Denn sie reicht von frühen Schritten des Schriftstellers bis hin zu späten Werken und letzten Fragen, dringt vor zu den großen Romanen und Erzählungen, wirft aber auch Licht auf bedeutende Weggefährten. Dass der überwiegende Teil von Koopmanns Erkundungen schon einmal publiziert worden ist, tut nichts zur Sache, fanden die Veröffentlichungen doch meist an so entlegenen Orten statt, dass kaum die Gefahr einer Doppelung im Bücherregal besteht. Wo diesen Studien gegenüber einer Biografie das Chronologisch-Verbindende fehlt, wird der Leser entschädigt durch die Tiefe der Einzelsondierungen. Das gilt gerade auch für jene Kapitel, in denen Koopmann den Schriftsteller Thomas mit dessen Bruder Heinrich Mann in Kontrast setzt.
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